Über die Muttermilch bekommt dein Baby alle Nährstoffe, die es braucht, um gesund heranzuwachsen. Etwa am dritten Tag nach der Geburt deines Babys kommt es zum Milcheinschuss: In deinen Brüsten wird die Produktion der sogenannten Übergangsmilch angeregt, die die Vormilch (Kolostrum) ablöst. Sie wird dein Baby ernähren, bis deine Brüste die reife Muttermilch bilden.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zu diesem besonderen Prozess während der Milchbildung. Außerdem geben wir dir hilfreiche Tipps und verraten dir, was du für einen möglichst angenehmen Stillstart tun kannst.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Zeitpunkt und Dauer des Milcheinschusses
- Stillen beim Milcheinschuss
- Abpumpen beim Milcheinschuss
- Symptome und Begleiterscheinungen des Milcheinschusses
- Oft rund um den Milcheinschuss gestellte Fragen
- Hebammentipp
Zeitpunkt und Dauer des Milcheinschusses
Bei jeder Frau ist der Zeitpunkt des Milcheinschusses etwas unterschiedlich. Er wird hormonell gesteuert. Nach der Geburt nimmt die Konzentration der Schwangerschaftshormone im Blut ab, die Stillhormone nehmen zu. Dein Körper reagiert darauf ca. zwei bis fünf Tage nach der Geburt mit dem Milcheinschuss. Meistens kommt es am dritten Tag nach der Geburt zum Milcheinschuss. Nach einem Kaiserschnitt kann der Milcheinschuss allerdings etwa 24 Stunden länger auf sich warten lassen als nach einer vaginalen Geburt.
Weil das Kolostrum (die Vormilch) in der Schwangerschaft bereits gebildet wird, kann diese bereits vor der Geburt aus deinen Brüsten austreten. Mit einem Milcheinschuss vor der Geburt hat diese austretende Vormilch allerdings nichts zu tun.
Bei den meisten Frauen dauert der Milcheinschuss etwa 24 Stunden. Es kann aber auch ein paar Tage dauern, bis sich im Zuge des Milcheinschusses alles reguliert hat. Nach etwa zwei Wochen ist dann aus der Übergangsmilch reife Muttermilch geworden.
Stillen beim Milcheinschuss
Wie oft du stillen solltest, wenn du deinen Milcheinschuss hast, ist von Baby zu Baby unterschiedlich. Die meisten Babys trinken in ihren ersten Lebenswochen bis zu zwölfmal täglich an Mamas Brust. Einige Babys verlangen aber auch seltener nach einer Stillmahlzeit.
Häufiges Anlegen hilft dabei, den Milcheinschuss anzuregen und für einen guten Milchfluss zu sorgen. Bei Stillproblemen kannst du jederzeit deine Hebamme ansprechen. Sie kann dir das Stillen mit wertvollen Tipps erleichtern.
Abpumpen beim Milcheinschuss
Ob du zusätzlich zum Stillen Milch abpumpen solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wie viel Milch produzieren deine Brüste? Wie viel trinkt dein Baby an der Brust? Hast du vermehrt Spannungsgefühle an der Brust, die durch das Abpumpen erleichtert werden?
Wenn du Fragen zum Abpumpen beim Milcheinschuss hast oder dir nicht sicher bist, wie du am besten vorgehen solltest, ist deine Hebamme die richtige Ansprechpartnerin für dich.
Symptome und Begleiterscheinungen des Milcheinschusses
Der Milcheinschuss kann mit verschiedenen unangenehmen Symptomen einhergehen:
- Warme, spannende Brüste sind oft die ersten Anzeichen für eine beginnende Milchbildung.
- Manchmal können auch Schmerzen oder leichtes Fieber auftreten.
- Spannungen in den Brüsten, Verhärtungen der Brustdrüsen und gerötete Haut an den Brüsten können ebenfalls
- Deine Brustwarze wird während des Milcheinschusses etwas flacher, was das Anlegen schwieriger macht. Der LatchAssist® von Lansinoh kann dir hier gute Dienste leisten, um die Brustwarze an den Tagen des Milcheinschusses optimal für dein Neugeborenes zu formen.
Wichtig ist es, in den Tagen nach der Geburt auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Wenn die Brüste spannen, kann es manchmal notwendig sein, das friedlich schlafende Baby zu wecken, damit du Entlastung hast.
Oft rund um den Milcheinschuss gestellte Fragen
Als frischgebackene Mama möchtest du alles richtig machen und rundum für dein Baby da sein. Sicher beschäftigen dich deswegen verschiedene Fragen rund um den Milcheinschuss und das Stillen.
Was ist, wenn der Milcheinschuss später kommt?
Verschiedene Umstände können dazu führen, dass der Milcheinschuss verspätet einsetzt:
- Kaiserschnitt
- Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt
- Seltenes Anlegen in den ersten Tagen nach der Geburt
Wenn du einige Tage nach der Geburt noch keinen Milcheinschuss hattest, kannst du ihn mit den oben genannten Tipps fördern. Selbstverständlich ist auch deine Hebamme für dich da und wird dich dabei unterstützen, deinen Milcheinschuss anzuregen.
Wie kann ich den Milcheinschuss fördern?
Wenn dein Milcheinschuss nicht so richtig in die Gänge kommen möchte, ist die Anwendung von wärmenden Auflagen sehr hilfreich. Wärme entspannt das Gewebe deiner Brust und auch die Milchgänge. Dadurch kann deine Milch leichter fließen.
Du kannst beispielsweise unsere erwärmten Thera°Pearl® 3-in-1 ThermoPerlen vor dem Stillen für einige Minuten auf deine gespannten Brüste legen und den Milchfluss so unterstützen.
Beim Milcheinschuss Schmerzen lindern – wie geht das?
Zur Linderung deiner Schmerzen beim Milcheinschuss gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Wärme deine Brüste vor dem Abpumpen bzw. Stillen und kühle sie danach. Dabei helfen dir unsere Thera°Pearl® 3-in-1 ThermoPerlen.
- Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir bei Bedarf stillfreundliche Schmerzmittel verschreiben.
Hebammentipp
Wenn keine ThermoPerlen zur Hand sind, kannst du auch kühle Tücher, Weißkohlblätter, Quark oder eine Tüte Tiefkühlerbsen zum Kühlen verwenden. Denke aber bitte dran, Dinge aus dem Tiefkühlschrank in ein sauberes Tuch einzuschlagen, bevor du sie auf deine Brust legst.
ThermoPerlen sind ein wunderbares Geschenk zur Geburt und auch noch lange danach vielseitig einsetzbar, zum Beispiel als Auflage auf ein angeschlagenes Knie oder gewärmt auf Babys Bäuchlein, wenn es Bauchschmerzen hat.
Dieser Beitrag entstand unter der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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