Brustschmerzen und schmerzende Brustwarzen beim Stillen können in jeder Stillphase auftreten. Sie bedeuten aber keinesfalls, dass du dein Baby nicht mehr stillen kannst. Ganz im Gegenteil: Mit der Unterstützung deiner Hebamme und deiner zunehmenden Erfahrung lassen sich Stillschmerzen meist schnell beheben.
Wir erklären dir in diesem Beitrag, welche Ursachen Schmerzen beim Stillen in den unterschiedlichen Phasen der Stillzeit haben können. Und natürlich bekommst du hilfreiche Tipps von uns, mit denen du die Schmerzen beim Stillen an deinen Brustwarzen und/oder der Brust zeitnah hinter dir lassen kannst.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Schmerzen am Anfang der Stillzeit
- Schmerzen im Verlauf der Stillzeit
- Brustschmerzen beim Stillen müssen nicht sein
Schmerzen am Anfang der Stillzeit
Stillen sollte niemals schmerzhaft sein. Trotzdem ist es nicht ungewöhnlich, dass das Stillen am Anfang herausfordernd sein kann. Die meisten frischgebackenen Mütter haben in den ersten Tagen nach der Geburt die eine oder andere Schwierigkeit beim Stillen. Diese Stillprobleme können sich durch juckende Brustwarzen, Schmerzen beim Milcheinschuss, schmerzende Brustwarzen bei Berührung oder auch schlicht Brustschmerzen beim Stillen bemerkbar machen.
Meist kommen zwei Ursachen in Betracht, wenn du beim Stillen Schmerzen hast.
Empfindliche und wunde Brustwarzen beim Stillen
Während der Schwangerschaft und nach der Geburt werden deine Brüste und Brustwarzen empfindlicher, da sich dein Körper auf das Stillen vorbereitet. Das kann dann anfangs vorübergehende Schmerzen beim Stillen verursachen. Dafür ist vor allem deine veränderte Hormonlage verantwortlich. Sie führt dazu, dass deine Brustwarzen empfindlich reagieren, wenn dein Baby an ihnen saugt und sie an seinen weichen Gaumen drückt. Du kannst aber davon ausgehen, dass die Schmerzen unabhängig davon, wie viele Babys du bereits gestillt hast, nach ca. zwei Wochen verschwinden.
Zusätzlich wird deine Brust dadurch beansprucht, dass dein Neugeborenes in seinen ersten Lebenswochen besonders häufig gestillt werden möchte. Dadurch können deine Brustwarzen schnell austrocknen, spannen und schmerzen.
Diese Empfindlichkeiten sind normal und verbessern sich mit der Zeit. Bleibe also geduldig und gib deinem Baby und dir Zeit, eine angenehme Stillbeziehung zu entwickeln. In unserem Beitrag 10 Tipps gegen wunde Brustwarzen kannst du nachlesen, was dir gegen wunde und schmerzende Brustwarzen beim Stillen helfen kann.
Falsches Anlegen
Die zweite häufige Ursache für Schmerzen beim Stillen am Anfang der Stillzeit ist falsches Anlegen. Wenn dein Baby nicht korrekt an deiner Brust positioniert ist, kann es zu Reibungen und Irritationen kommen, was dazu führen kann, dass deine Brustwarzen schmerzen.
Wenn Stillen weh tut, kann das also daran liegen, dass du die richtige Anlegetechnik noch lernen muss. Wie du für dein Baby und dich richtige Stillpositionen findest, kannst du in unserem extra Beitrag zum Thema nachlesen.
Zusätzlich ist es natürlich ratsam, auf professionelle Unterstützung von deiner Hebamme oder Stillberaterin zurückzugreifen. Sie weiß genau, wie du dein Baby halten musst, damit es deine Brustwarze gut zu fassen bekommt, ungehindert trinken kann und deine Schmerzen in der Brust beim Stillen nachlassen.
Du wirst sehen: Schon bald können dein Baby und du die Stillmahlzeiten in vollen Zügen genießen und eine unerschütterliche Bindung zueinander aufbauen.
Schmerzen beim Stillen im Verlauf der Stillzeit
Wenn du die anfänglichen Schwierigkeiten beim Stillen überwunden hast, sollte das Stillen nicht mehr mit Schmerzen verbunden sein. Trotzdem kann es auch im weiteren Verlauf der Stillzeit zu Stillproblemen kommen, die Schmerzen beim Stillen verursachen können. Doch keine Sorge: Die Ursachen für Stillschmerzen sind meist recht einfach auszumachen und können dann gezielt behandelt werden. Gib also nicht auf, wenn deine Brustwarzen beim Stillen schmerzen, sondern hol dir gezielt Unterstützung. Meist lassen sich Schmerzen beim Stillen schnell beheben.
Wenn Stillen weh tut, gibt es dafür verschiedene Ursachen. Zu den häufigsten zählen die folgenden:
Dein Milchkanal ist verstopft
Ein häufiger Grund für Schmerzen beim Stillen ist ein verstopfter Milchkanal, der zu einem Milchstau führen kann. Ein Milchstau entsteht oft, wenn die Milch nicht ordnungsgemäß abfließt und sich in den Milchgängen staut. Dies kann durch falsches Anlegen des Babys, unregelmäßiges Stillen oder eine nicht vollständige Entleerung der Brust verursacht werden. Um einem Milchstau vorzubeugen, ist es wichtig, dein Baby regelmäßig und richtig anzulegen, und sicherzustellen, dass es richtig saugt. Zusätzlich kannst du Milch abpumpen, um deine Brust zu entlasten.
Wichtig ist, zwischen einem Milchstau und einer Mastitis zu unterscheiden. Letztere zeigt sich nicht nur durch Schmerzen beim Stillen, sondern auch durch Rötungen, Fieber und allgemeines Unwohlsein. Wenn du diese Symptome bemerkst, solltest du nicht lange zögern und ärztlichen Rat einholen. Weitere Informationen zur Mastitis findest du in unserem eigenen Artikel dazu.
Milchbläschen an der Brustwarze
Milchbläschen sind kleine gelbe oder weiße Punkte auf der Brustwarze, die dazu führen können, dass die Brustwarzen schmerzen. Sie können mit oder ohne grippeähnliche Symptome auftreten. Wenn sie ohne grippeähnliche Symptome auftreten, kann dir deine Hebamme helfen, sie sanft zu öffnen. Das Entfernen der kleinen Bläschen kann die Schmerzen beim Stillen lindern und den Milchfluss verbessern.
Wenn jedoch grippeähnliche Symptome zu den gelben oder weißen Punkten auf der Brustwarze hinzukommen, könnte es sein, dass du einen Milchstau oder eine beginnende
Vasospasmus an der Brust
Ein weiterer Grund für Schmerzen beim Stillen kann ein Vasospasmus an der Brust sein. Zu einem Vasospasmus kann es kommen, wenn sich die Blutgefäße in deinen Brustwarzen zusammenziehen und dadurch Stillschmerzen verursachen. Oft wird ein Vasospasmus durch Kälte oder Stress ausgelöst. Auch ein Magnesiummangel kann einen Vasospasmus in der Brust auslösen, indem er die glatte Muskulatur der Blutgefäße verkrampft, was zu vorübergehender Verengung und beeinträchtigter Durchblutung führt.
Es kann helfen, deine Brustwarzen warm zu halten, indem du sie vor und nach dem Stillen vorsichtig massierst oder warme Kompressen auflegst. Stressreduktionstechniken wie Meditation oder Entspannungsübungen können ebenfalls dazu beitragen, die Schmerzen zu mildern. Zusätzlich solltest du dich mit deiner Hebamme oder Stillberaterin besprechen. Sie kennt die Leitlinien zur Behandlung der Beschwerden und ihr könnt gemeinsam einen Behandlungsgplan entwickeln. Zudem kann deine Ärztin oder dein Arzt dir Medikamente zur Linderung des Vasospasmus verschreiben.
Bakterielle Infektion oder Soor an der Brust
Schmerzen beim Stillen können auch auf eine bakterielle Infektion oder Soor an der Brust zurückzuführen sein. Wenn du Anzeichen einer Infektion wie eine Rötung, Schwellung oder Absonderungen bemerkst, solltest du deine Ärztin oder deinen Arzt um Rat fragen. Bei Soor, einer Pilzinfektion, ist es wichtig, sowohl dich als auch dein Baby zu behandeln, um die Beschwerden zu lindern und eine erfolgreiche Stillbeziehung fortzusetzen.
Wenn du anhaltende Schmerzen beim Stillen hast, ist es wichtig, dass du damit nicht allein bleibst, sondern Hilfe in Anspruch nimmst. Deine Hebamme ist eine gute erste Anlaufstelle. Sie kann dir helfen, die passende Lösung zu finden und dir gegebenenfalls raten, deine Ärztin oder deinen Arzt aufzusuchen. Denn nur, wenn die Ursache für deine Schmerzen beim Stillen gefunden werden, kann eine geeignete Behandlung begonnen werden.
Muskelverspannungen durchs Stillen
Manchmal können Muskelverspannungen durch das Stillen auftreten, insbesondere wenn du eine ungünstige Position einnimmst. Auch dadurch kann es zu Schmerzen beim Stillen kommen. Um Muskelverspannungen vorzubeugen, ist es wichtig, dass du beim Stillen eine bequeme und unterstützende Stillposition wählst.
Achte darauf, dass dein Baby richtig angelegt ist, und probiere verschiedene Positionen aus, bis du diejenige findest, die für dich am angenehmsten ist. Wenn du dennoch weiterhin Schmerzen hast, kannst du deine Hebamme um Rat fragen. Sie kann dir sanfte Übungen zeigen, mit denen du deine Verspannungen lösen kannst. Auch Massagen eignen sich gut, um deine Muskulatur zu entspannen und die Schmerzen beim Stillen zu reduzieren.
Brustschmerzen beim Stillen müssen nicht sein
Das Stillen ist eine wertvolle und bereichernde Erfahrung für dich und dein Baby, die du nicht missen solltest. Wenn du Schmerzen beim Stillen hast, ist es deshalb zunächst am wichtigsten, die Ursachen für die Stillschmerzen zu finden. Denn dann kannst du sie gezielt behandeln und die Stillbeziehung zu deinem Baby weiter festigen.
Zögere nicht, deine Hebamme anzusprechen, wenn deine Brustwarzen beim Stillen schmerzen. Auch eine Stillberaterin kann dir helfen, die verschiedensten Probleme beim Stillen sanft zu überwinden. Sie steht dir zur Seite, um sicherzustellen, dass deine Stillreise so angenehm und schmerzfrei wie möglich ist.
Denk also immer daran: Du bist nicht allein, sondern umgeben von Menschen, die dir helfen können, das Stillen für dein Baby und dich zu etwas ganz Besonderem zu machen.
Dieser Beitrag entstand unter der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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