Krampfadern sind dauerhaft erweiterte, oberflächliche Venen, die sich meist an den Beinen schlängeln und eine knotige Struktur haben. Etwa 20-30% der Frauen sind während ihrer ersten Schwangerschaft von Krampfadern betroffen, insgesamt sogar ca. 40% der Schwangeren.
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Ursachen, Vorbeugung und Behandlung von Krampfadern während der Schwangerschaft, sowie Tipps, wie du damit umgehen kannst.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was genau sind Krampfadern und warum entstehen sie in der Schwangerschaft?
- Wie unterscheiden sich Krampfadern von Besenreisern in der Schwangerschaft?
- Ist Varikose in der Schwangerschaft gefährlich?
- Wo können Krampfadern in der Schwangerschaft auftreten?
- Krampfadern: Symptome und Beschwerden
- Wie kannst du Krampfadern in der Schwangerschaft vorbeugen?
- Was kann ich gegen Krampfadern in der Schwangerschaft tun?
- Wann sollte ich bei Varikose in der Schwangerschaft ärztlichen Rat einholen?
- Wie werden Krampfadern in der Schwangerschaft behandelt?
- Können sich Krampfadern zurückbilden?
Was genau sind Krampfadern und warum entstehen sie in der Schwangerschaft?
Krampfadern werden auch als Varizen oder Varikose bezeichnet. Es sind erweiterte, geschlängelte Venen, die sich vor allem an den Beinen bilden. Während der Schwangerschaft ist das Risiko für Krampfadern erhöht, weil sich dein Hormonhaushalt ändert, dein Bindegewebe lockert und deine Venen in der Schwangerschaft weniger gut zusammengehalten werden.
Zusätzlich erhöht sich dein Blutvolumen um bis zu 40%, wodurch deine Venen mehr belastet werden. Auch dein wachsender Uterus übt Druck auf die Beckenvenen aus, was den Rückfluss des Blutes aus den Beinen erschwert und Krampfadern begünstigt.
Wie unterscheiden sich Krampfadern von Besenreisern in der Schwangerschaft?
Besenreiser sind feine, bläulich-rote Linien oder Verästelungen, die oberflächlich auf der Haut sichtbar sind, ebenfalls vor allem an den Beinen. Sie liegen nicht so tief wie Krampfadern, sind in der Regel harmlos und verursachen keine oder nur leichte Beschwerden.
Zu Besenreisern in der Schwangerschaft kommt es bei etwa 40% aller werdenden Mamas, die zum ersten Mal schwanger sind. Insgesamt sind bis zu 70% der werdenden Mütter von venösen Veränderungen wie Besenreisern in der Schwangerschaft oder Krampfadern betroffen.
Ist Varikose in der Schwangerschaft gefährlich?
In den meisten Fällen sind Krampfadern in der Schwangerschaft zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko für Thrombosen in der Schwangerschaft, weshalb du aufmerksam auf Warnsignale achten und regelmäßig ärztliche Kontrollen wahrnehmen solltest. Wenn Krampfadern bei dir in der Familie häufig vorkommen oder du schon einmal eine Thrombose hattest, solltest du das deiner Ärztin oder deinem Arzt mitteilen.
Wo können Krampfadern in der Schwangerschaft auftreten?
Hauptsächlich entstehen Krampfadern in der Schwangerschaft an den Beinen. In einigen Fällen können Krampfadern in der Schwangerschaft im Intimbereich als sogenannte Vulvavarizen oder als Hämorrhoiden auftreten. Mehr Informationen zu Hämorrhoiden findest du in unserem speziellen Artikel zu diesem Thema. In seltenen Fällen können sich auch Krampfadern in der Gebärmutter bilden, was in der Regel aber nicht gefährlich ist.
Krampfadern: Symptome und Beschwerden
Krampfadern können zu verschiedenen Beschwerden führen:
- Schwere und müde Beine
- Schwellungen, besonders am Ende des Tages
- Schmerzen oder Spannungsgefühl in den Beinen
- Juckreiz entlang der betroffenen Venen
- Sichtbare, bläuliche oder violette Venen unter der Haut
- Nächtliche Wadenkrämpfe
- In seltenen Fällen auch Hautveränderungen oder Geschwüre
Wie kannst du Krampfadern in der Schwangerschaft vorbeugen?
Wenn du das Risiko für Krampfadern in der Schwangerschaft reduzieren möchtest, können dir folgende Tipps helfen:
- Regelmäßige Bewegung: Wenn du regelmäßig spazieren gehst, schwimmst oder Rad fährst, förderst du deine Durchblutung und stärkst deine Venen.
- Beine hochlegen: Vermeide langes Sitzen oder Stehen und lege deine Beine mehrmals täglich für 15-20 Minuten hoch.
- Kompressionsstrümpfe tragen: Sie unterstützen den Blutfluss in den Beinen und sollten möglichst morgens vor dem Aufstehen angezogen werden.
- Gesunde Ernährung: Eine ballaststoffreiche Kost beugt Verstopfung vor und fördert die Durchblutung. Achte auch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Gewichtskontrolle: Halte dein Gewicht im gesunden Bereich, um zusätzlichen Druck auf die Venen zu vermeiden. Lies dazu auch gerne unseren Artikel Gewichtszunahme in der Schwangerschaft!
- Venenstärkende Lebensmittel: Integriere Lebensmittel mit viel Vitamin C und Flavonoiden in deinen Speiseplan, beispielsweise Beeren, Zitrusfrüchte und grünes Blattgemüse.
- Ausreichend trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, dein Blutvolumen aufrechtzuerhalten und fördert die Durchblutung. Trinke regelmäßig Wasser oder ungesüßte Getränke, um deine Venen zu unterstützen und Schwellungen zu reduzieren.
Was kann ich gegen Krampfadern in der Schwangerschaft tun?
Wenn du in der Schwangerschaft Krampfadern entwickelst, können folgende Maßnahmen helfen:
- Kompressionsstrümpfe helfen, deinen Blutfluss zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren.
- Wechsle regelmäßig zwischen Bewegung und Ruhephasen mit hochgelegten Beinen.
- Nutze kalt-warme Wechselduschen zur Anregung der Durchblutung, ende aber immer mit kaltem Wasser.
- Führe sanfte Beckenbodenübungen durch, um die Durchblutung im Beckenbereich zu fördern.
- Massiere deine Beine sanft von unten nach oben, um den Blutfluss zu unterstützen.
- Vermeide enge Kleidung, die den Blutfluss einschränken könnte.
- Schlafe mit leicht erhöhten Beinen.
Wann sollte ich bei Varikose in der Schwangerschaft ärztlichen Rat einholen?
Wenn du starke Schmerzen, Rötungen oder Überwärmung an den Beinen bemerkst, solltest du deine Ärztin oder deinen Arzt aufsuchen. Auch plötzliche oder stark zunehmende Schwellungen, schmerzende und gerötete Stellen auf den Krampfadern sowie Hautveränderungen oder offene Stellen sollten dich alarmieren.
Diese Symptome können auf eine Venenentzündung oder Thrombose in der Schwangerschaft hindeuten und erfordern eine schnelle ärztliche Behandlung.
Wie werden Krampfadern in der Schwangerschaft behandelt?
Bei Krampfadern in der Schwangerschaft konzentriert sich die Behandlung hauptsächlich auf konservative Maßnahmen wie Kompressionstherapie und Bewegung. In einigen Fällen können Heparin-Spritzen in der Schwangerschaft helfen, das Thromboserisiko zu senken.
Operative Eingriffe werden während der Schwangerschaft in der Regel vermieden und erst nach der Geburt in Betracht gezogen, wenn sich deine Krampfadern nicht von selbst zurückbilden sollten.
Können sich Krampfadern zurückbilden?
Gute Nachrichten: Wenn du von schwangerschaftsbedingten Krampfadern betroffen bist, bilden sich diese in den ersten Monaten nach der Geburt oft von selbst wieder zurück. Das gilt besonders für Erstgebärende und leichte Fälle von Krampfadern. Sollten die Krampfadern nach der Schwangerschaft bestehen bleiben, können weitere Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden.
Jede werdende Mama hofft, dass sie von Krampfadern in der Schwangerschaft verschont bleibt. Wenn du nicht zu den Glücklichen gehörst, versuche, dich nicht zu ärgern – schließlich verschwinden die Krampfadern nach der Schwangerschaft meist wieder. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung und das Tragen von Kompressionsstrümpfen können dir helfen, die Schwangerschaft trotz Krampfadern gut zu überstehen und das Risiko für Komplikationen zu minimieren.
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.

zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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