Während deiner Schwangerschaft wird die Entwicklung deines Babys mithilfe mehrerer Ultraschalluntersuchungen überwacht. In der Regel sind drei Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft vorgesehen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Hier erfährst du, wann du zum Ultraschall in der Schwangerschaft gehen solltest, warum die Untersuchungen stattfinden und welche zusätzlichen Optionen es gibt, um die Gesundheit deines Babys zu überwachen.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Warum werden Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft durchgeführt?
- Ab wann ist eine Schwangerschaft im Ultraschall sichtbar?
- Die drei Regel-Ultraschalluntersuchungen
- Welche zusätzlichen Ultraschalluntersuchungen gibt es?
- Schwangerschaftsvorsorge ist wichtig für dich und dein Baby
Warum werden Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft durchgeführt?
Ultraschalluntersuchungen beim Baby dienen dazu, den Verlauf deiner Schwangerschaft zu überwachen und die Entwicklung deines Babys zu kontrollieren. Sie helfen aber nicht nur, mögliche Komplikationen oder Fehlbildungen frühzeitig zu erkennen, sondern geben dir auch die Möglichkeit, dein Baby beim Ultraschall schon vor der Geburt zu sehen: ein ganz besonderer Moment für werdende Eltern.
Ab wann ist eine Schwangerschaft im Ultraschall sichtbar?
Sicher fragst auch du dich, ab wann deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt die Schwangerschaft im Ultraschall sehen kann. In der Regel ist ab der 5. bis 6. Schwangerschaftswoche (SSW) die Fruchtblase bei der Ultraschalluntersuchung erkennbar.
Der Herzschlag deines Babys ist meist ab der 6. bis 7. Woche sichtbar. Ab der 9. SSW kann der Ultraschall über den Bauch durchgeführt werden. Vor der 9. SSW wird der Ultraschall vaginal durchgeführt. Das hat den einfachen Grund, dass zu diesem Zeitpunkt deiner Schwangerschaft die Bildqualität und eine genauere Beurteilung des Embryos über den vaginalen Ultraschall besser möglich ist.
Die drei Regel-Ultraschalluntersuchungen
Während deiner Schwangerschaft hast du drei große Ultraschalluntersuchungen, die alle von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Liegt jedoch eine medizinische Indikation vor, werden auch die zusätzlichen Untersuchungen von der Krankenkasse übernommen. Zudem gibt es noch spezielle Früherkennungsuntersuchungen, bei denen du in den meisten Fällen die Kosten selber tragen musst. Auch diese Untersuchungen enthalten teilweise zusätzliche Ultraschalluntersuchungen.
Wenn du privat versichert bist, musst du dich bei deiner Versicherung informieren, welche Ultraschalle beim Frauenarzt übernommen werden und für welche du selbst aufkommen musst.
Erster Ultraschall in der Schwangerschaft
Zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche findet dein erster Ultraschall in der Schwangerschaft statt. Er dient hauptsächlich dazu, deine Schwangerschaft zu bestätigen bzw. zu schauen, ob sich der Embryo in deiner Gebärmutter eingenistet hat. Natürlich gibt er auch weiteren Aufschluss über den voraussichtlichen Geburtstermin deines Babys. Außerdem kannst du bereits ein erstes Mal den Herzschlag deines Babys hören: Diesen Moment wirst du garantiert nie vergessen!
Zweiter Ultraschall in der Schwangerschaft
Bei der zweiten Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche haben Schwangere die Wahl zwischen einer Basis-Ultraschalluntersuchung und einer erweiterten Basis-Ultraschalluntersuchung mit Organscreening. Beide Varianten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Die erweiterte Untersuchung mit Organscreening in der Schwangerschaft ist umfangreicher und zielt darauf ab, mögliche Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen. Weil diese Untersuchung nicht jeder Gynäkologe durchführt, kann es sein, dass du eine Überweisung in eine spezielle Praxis brauchst.
Bei der Basisvariante wird erneut die altersgerechte Entwicklung deines Babys untersucht. Deine Ärztin oder dein Arzt misst den Kopf, Bauch und Oberschenkelknochen deines Babys und kontrolliert die Lage der Plazenta. In dieser Phase ist oft auch das Geschlecht deines Babys erkennbar.
Wenn du dich überraschen lassen möchtest, ob du einen Jungen oder ein Mädchen bekommst, sag am besten vor der Ultraschalluntersuchung Bescheid. Die meisten Ärzte und Ärztinnen fragen zwar vorher nach, ob sie das Geschlecht verraten sollen, aber sicher ist sicher.
Die erweiterte Untersuchung mit Organscreening in der Schwangerschaft umfasst eine detaillierte Untersuchung der fetalen Organe und Strukturen, darunter:
- Gehirn und Nervensystem
- Gesicht und Halsregion
- Herz und Lunge
- Wirbelsäule
- Bauchorgane wie Leber, Nieren und Magen-Darm-Trakt
- Extremitäten
- Plazenta und Nabelschnur
Dritter Ultraschall in der Schwangerschaft
Der dritte Regel-Ultraschall in der Schwangerschaft zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche dient ebenfalls zur Kontrolle des Wachstums und der Lage deines Babys sowie der Plazenta. Deine Ärztin oder dein Arzt beurteilt hier auch die Fruchtwassermenge und die Durchblutung deiner Plazenta.
Welche zusätzlichen Ultraschalluntersuchungen gibt es?
Bei Auffälligkeiten oder sogenannten Risikoschwangerschaften können weitere Untersuchungen beim Baby notwendig sein:
- Ersttrimesterscreening (Kombination aus Ultraschall und mütterlicher Blutabnahme), um das Risiko von Chromosomenstörungen (Trisomie 13, 18, 21) abzuschätzen.
- Farbdopplersonographie (spezieller Ultraschall), um den Blutfluss in den mütterlichen und kindlichen Gefäßen zu untersuchen.
- 3D- und 4D-Ultraschall, um bestimmte Strukturen genauer zu untersuchen.
- Pränataldiagnostik: Bei Auffälligkeiten oder Komplikationen können Schwangere an ein Pränatalzentrum überwiesen werden. Dort werden besonders gründliche Ultraschalluntersuchungen zur Feindiagnostik durchgeführt, um Krankheiten oder fetale Fehlbildungen frühzeitig zu erkennen.
Die genannten Untersuchungen können auch als IGeL-Leistung privat bezahlt werden, obwohl keine medizinische Indikation vorliegt. Eine Ausnahme bildet der 3D- bzw. 4D-Ultraschall, der ohne medizinische Indikation nicht durchgeführt werden darf.
Sprich am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt in Ruhe darüber, ob für dich zusätzliche Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft sinnvoll sind.
Ist zu viel Ultraschall in der Schwangerschaft schädlich für mein Baby und mich?
Ultraschall gilt als unbedenklich. Trotzdem sollten Ultraschalluntersuchungen nur bei medizinischer Notwendigkeit durchgeführt werden. Deswegen werden auch 3D- oder 4D-Ultraschalluntersuchungen nicht mehr zum reinen Vergnügen für die werdenden Eltern, sondern nur bei medizinischer Indikation durchgeführt.
Schwangerschaftsvorsorge ist wichtig für dich und dein Baby
Du bist nicht dazu verpflichtet, in der Schwangerschaft zum Ultraschall zu gehen. Wenn du auf die Regel-Untersuchungen verzichten möchtest, musst du dies aber meist per Unterschrift bestätigen.
Grundsätzlich ist es aber äußerst empfehlenswert, keine Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft ausfallen zu lassen. Diese Untersuchungen sind ein wichtiger Teil der Schwangerschaftsvorsorge. Sie bieten dir die Möglichkeit, die Entwicklung deines Babys zu verfolgen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Ein besonderer Bonus: Du bekommst von jedem Ultraschall ein Bild deines Babys mit nach Hause und kannst es dir ansehen, wann immer du möchtest – bis du dein Baby dann endlich in den Armen halten kannst.
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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