Tees sind in der Schwangerschaft eine gute Möglichkeit, deinen erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken und Beschwerden wie Übelkeit oder Erkältungserscheinungen zu lindern. Doch Vorsicht: Nicht alle Tees sind in der Schwangerschaft unbedenklich.
Einige Tees solltest du in der Schwangerschaft nur in Maßen genießen und wiederum andere ganz meiden. Außerdem spielt die richtige Zubereitung und die Auswahl von hochwertigen Tees eine große Rolle. In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick, der dir hilft, deine Lieblingstees während der Schwangerschaft sicher und entspannt zu genießen.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Warum ist Tee in der Schwangerschaft wichtig?
- Welche Tees sind in der Schwangerschaft unbedenklich?
- Diese Tees in der Schwangerschaft bitte nur in Maßen trinken
- Welchen Tee sollte ich in der Schwangerschaft nicht trinken?
- Tee in der Schwangerschaft zubereiten
- Welchen Tee bei welchen Schwangerschaftsbeschwerden?
- Besonderheiten bei Schwangerschaftstees und wichtige Hinweis
Warum ist Tee in der Schwangerschaft wichtig?
Während der Schwangerschaft steigt der Flüssigkeitsbedarf an, da dein Körper mehr arbeiten muss und das Blutvolumen zunimmt. Tee in der Schwangerschaft kann dir helfen, immer gut hydriert zu bleiben.
Viele Tees kannst du auch gezielt trinken, um Beschwerden wie Übelkeit, Verstopfung oder Erkältungen zu lindern. Manche Tees enthalten allerdings Wirkstoffe, die du als Schwangere meiden solltest.
Welche Tees sind in der Schwangerschaft unbedenklich?
Es gibt viele Tees, die du in der Schwangerschaft trinken kannst, ohne dich Sorgen zu müssen:
- Früchtetees sind meist koffeinfrei und enthalten viele Vitamine. Sorten wie Hagebuttentee sind beliebt und sicher. Früchtetee hilft dir in der Schwangerschaft, deinen Flüssigkeitsbedarf zu decken und bietet eine geschmackliche Abwechslung.
- Kamillentee ist als klassisches Hausmittel gegen Magenbeschwerden und zur Beruhigung bekannt. In kleinen Mengen ist Kamillentee in der Schwangerschaft für dich und dein Baby unbedenklich. Allerdings sollten Schwangere mit Allergien gegenüber Korbblütlern vorsichtig sein.
- Rooibostee ist koffeinfrei und reich an Antioxidantien. Deswegen eignet sich Rooibostee in der Schwangerschaft hervorragend als täglicher Durstlöscher.
- Tee aus Melisse und Zitronenverbene wirkt beruhigend und kann dir in der Schwangerschaft bei Unruhe und Schlafproblemen helfen.
- Ingwer ist besonders bekannt zur Linderung von Übelkeit in der Schwangerschaft. Du kannst in der Schwangerschaft Ingwertee morgens und bei aufkommender Übelkeit trinken. Mehr zum Thema Ingwer in der Schwangerschaft findest du hier.
Diese Tees in der Schwangerschaft bitte nur in Maßen trinken
Die folgenden Tees kannst du dir in der Schwangerschaft gelegentlich kochen:
- Pfefferminztee wirkt erfrischend und kann bei Übelkeit und Verdauungsproblemen helfen. Dennoch gibt es Hinweise, dass Pfefferminztee in der Schwangerschaft in größeren Mengen wehenfördernd wirken kann. Deswegen solltest du ihn nur sparsam und in Absprache mit deiner Hebamme trinken. Frische Minze und Pfefferminztee gelten also nicht als grundsätzlich bedenklich, sollten aber in der Schwangerschaft nicht in großen Mengen konsumiert werden.
- Schwarzer und grüner Tee enthalten Koffein, das in der Schwangerschaft nur eingeschränkt empfohlen wird, da es die Eisenaufnahme behindert. Maximal 2–3 Tassen am Tag werden als unbedenklich eingestuft. Das gilt allerdings nur, wenn du auf Kaffee verzichtest. Insgesamt solltest du täglich nicht mehr als 2-3 Tassen Kaffee sowie schwarzen und grünen Tee zu dir nehmen. Wenn du dich an diese Beschränkung hältst, kannst du von den gesundheitsfördernden Polyphenolen im grünen Tee während der Schwangerschaft profitieren. Mehr Informationen zuKaffee in der Schwangerschaft findest du hier.
- Salbei enthält ätherische Öle, die in höheren Mengen wehenfördernd sein können. Deshalb wird empfohlen, Salbeitee in der Schwangerschaft nur sehr sparsam oder besser gar nicht zu trinken. Wenn überhaupt, solltest du die Menge auf maximal eine Tasse pro Tag beschränken und Rücksprache mit deiner Ärztin, deinem Arzt oder deiner Hebamme halten.
- Hibiskustee ist bei Schwangeren sehr beliebt, wird aber von einigen Fachleuten kritisch gesehen. Er steht ebenfalls im Verdacht, in großen Mengen wehenfördernd zu wirken. Genieße ihn daher am besten nur gelegentlich und in kleinen Mengen.
Welchen Tee sollte ich in der Schwangerschaft nicht trinken?
Es gibt einiges, was du In der Schwangerschaft nicht essen oder trinken solltest. Auch von einigen Tees solltest du ganz die Finger lassen, wenn du schwanger bist:
- Himbeerblättertee in der Schwangerschaft wirkt wehenfördernd und darf nur ab der 37. Schwangerschaftswoche und nach Absprache mit deiner Hebamme getrunken werden.
- Fencheltee solltest du in der Schwangerschaft meiden, weil er den natürlichen Pflanzenstoff Estragol enthält, der deinem Baby in hohen Dosen schaden kann. Der Richtwert für Erwachsene liegt zwar bei 0,05 mg Estragol am Tag, da die Menge im Tee aber sehr stark schwanken kann und eine sichere Dosierung daher nicht möglich ist, wird Schwangeren empfohlen, auf Fencheltee generell zu verzichten.
- Süßholzwurzeltee, Ginseng-Tee und Liebstöckel-Tee in der Schwangerschaft: Diese Kräuter können starke Wirkungen haben, weswegen du in der Schwangerschaft auf sie verzichten solltest.
- Zu Tees mit Zitronengras und anderen stark wirksamen Kräuter gibt es keine ausreichenden Studien. Deswegen ist es besser, wenn du Tees mit starken Kräutermischungen generell meidest.
Tee in der Schwangerschaft zubereiten
Damit dein Tee in der Schwangerschaft seine wohltuende Wirkung auf dich und dein Baby besonders gut entfalten kann, haben wir hier einige Tipps für dich:
- Verwende immer kochendes Wasser für Kräutertees, damit alle Keime abgetötet werden.
- Lasse Kräutertees 5 bis 10 Minuten ziehen, um eine angemessene Wirkstoffwirkung zu erzielen, aber vermeide zu langes Ziehen, das die Konzentration zu stark erhöht.
- Achte auf Bio-Qualität und kaufe möglichst lose Tees statt Teebeutel, um Zusatzstoffe und Schadstoffe zu vermeiden.
- Insbesondere bei Mischtees solltest du die Zutatenliste genau lesen, da sich darin auch ungeeignete oder unerwünschte Kräuter verbergen können.
- Süße deinen Tee in der Schwangerschaft idealerweise nur sehr wenig oder gar nicht.
Welchen Tee bei welchen Schwangerschaftsbeschwerden?
Tee in der Schwangerschaft ist nicht zuletzt deswegen sehr beliebt, weil er dir helfen kann, die verschiedensten Beschwerden zu lindern:
- Wenn du unter Übelkeit leidest, können neben Ingwertee auch Kamillen- und Zitronenmelissentee in der Schwangerschaft bewährte Hausmittel sein, die dir helfen.
- Bei einer Erkältung ist beispielsweise Hagebuttentee für Schwangere eine gute Wahl. Kamillentee wirkt entzündungshemmend und beruhigend, ebenso wie Salbeitee. Allerdings solltest du Salbeitee nur sparsam trinken. Auch Rooibos- und Pfefferminztee können dir bei Erkältungssymptomen gute Dienste erweisen.
- Wenn du unter Verstopfung leidest, regen Fenchel- und Brennnesseltee deine Verdauung auf sanfte Weise an. Bei Schlafstörungen helfen Kamillen- und Melissentee durch ihre beruhigende Wirkung: damit du besser ein- und durchschlafen kannst.
Besonderheiten bei Schwangerschaftstees und wichtige Hinweise
Viele Schwangerschaftstees enthalten eine Mischung aus verschiedenen Kräutern wie Hagebutte, Brennnessel, Fenchel oder Melisse. Diese Kräuter können dich zwar gut unterstützen, aber trotzdem solltest du bei Teemischungen vorsichtig sein und sie nicht dauerhaft in großen Mengen trinken. Schließlich kannst du nie wissen, wie die Kombination der Inhaltsstoffe auf deinen Organismus wirkt. Im Fachhandel findest du verschiedene Schwangerschaftstees, die sich für die verschiedenen Phasen deiner Schwangerschaft besonders gut eignen. Mehr zum Thema Gewürze und Kräuter in der Schwangerschaft findest du hier.
Ganz wichtig: Wechsle am besten regelmäßig zwischen verschiedenen Teesorten, um nicht zu viel von einem bestimmten Wirkstoff aufzunehmen. Das ist immer ein guter Rat, doch in der Schwangerschaft ganz besonders.
Und ganz generell gilt: Höre auf deinen Körper und frage bei Unsicherheiten deine Ärztin oder deinen Arzt bzw. deine Hebamme.
Ausgewählte Quellen:
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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