In der Schwangerschaft solltest du keinen Thunfisch essen. Ob frisch, aus der Dose oder auf der Pizza: Thunfisch enthält oft hohe Mengen an Quecksilber, das deinem ungeborenen Baby schaden kann.
Hier kannst du detailliert nachlesen, warum Thunfisch in der Schwangerschaft tabu ist, welche anderen Fische du ebenfalls meiden solltest und welche gesunden Alternativen es zu Thunfisch in der Schwangerschaft gibt.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Darf ich in der Schwangerschaft Thunfisch essen?
- Warum kein Thunfisch in der Schwangerschaft?
- Welche anderen Fische sollte ich ebenfalls meiden?
- Ist Thunfisch aus der Dose in der Schwangerschaft erlaubt?
- Auf diese typischen Gerichte mit Thunfisch solltest du verzichten
- Welchen Fisch darf ich essen?
- Fazit
Darf ich in der Schwangerschaft Thunfisch essen?
Auf diese Frage gibt es eine klare Antwort: Nein, wenn du schwanger bist, solltest du keinen Thunfisch essen. Das gilt nicht nur für frischen Thunfisch, sondern auch für Thunfisch aus der Dose, tiefgekühlten Thunfisch und alle Gerichte, in denen Thunfisch enthalten ist.
Auch die Zubereitungsart spielt keine Rolle. Als Schwangere solltest du Thunfisch weder gebraten noch gegrillt, gekocht oder roh essen.
Warum kein Thunfisch in der Schwangerschaft?
Dass du auf Thunfisch in der Schwangerschaft verzichten solltest, hat einen einfachen Grund: Thunfisch ist oft wesentlich stärker mit Quecksilber belastet als andere Fische. Das liegt daran, dass er als Raubfisch am oberen Ende der Nahrungskette im Meer steht und viele kleinere Fische frisst, die selbst schon geringe Mengen an Quecksilber aus dem Meerwasser aufgenommen haben.
Thunfische nehmen also mit jeder Mahlzeit zusätzliches Quecksilber auf. Je größer und älter ein Thunfisch wird, desto mehr Quecksilber findet sich in seinem Fleisch. Das gleiche gilt für andere Raubfische wie Haie oder Schwertfische.
Für Erwachsene ist das Schwermetall Quecksilber in kleinen Mengen meist unbedenklich, für ungeborene Babys hingegen nicht. Wenn du in der Schwangerschaft Thunfisch isst, passiert das Quecksilber die Plazentaschranke und kann das Nervensystem und die Gehirnentwicklung deines Babys beeinflussen. Deswegen ist die klare Empfehlung, auf Thunfisch in der Schwangerschaft zu verzichten.
Tipp: Achte bitte bei Tiefkühlprodukten, Fertiggerichten und an der Frischetheke auch auf Bezeichnungen wie „Yellowfin“, „Albacore“, „Skipjack“, „Bonito“ oder „Bluefin“ – all das sind Thunfischarten.
Welche anderen Fische sollte ich ebenfalls meiden?
Neben Thunfisch gibt es noch andere Fische, die in der Schwangerschaft problematisch sind, weil sie im Laufe ihres Lebens überdurchschnittlich viel Quecksilber anreichern. Dazu gehören vor allem:
- Schwertfisch
- Hai (oft als Schillerlocke verkauft)
- Hecht
- Buttermakrele
- Aal
- Steinbeißer
- Seeteufel
- Rotbarsch
- Weißer und Schwarzer Heilbutt
Ist Thunfisch aus der Dose in der Schwangerschaft erlaubt?
Der Mythos, Thunfisch aus der Dose sei weniger problematisch als frischer Thunfisch hält sich hartnäckig. Doch das stimmt leider nicht. Dosenthunfisch ist ebenfalls mit Quecksilber belastet, manchmal sogar stärker als frischer Thunfisch, wenn für die Dosen oft größere, ältere Fische und nicht kleine Sorten wie der Skipjack verarbeitet werden. Auch in gekochtem Dosenthunfisch bleibt das Quecksilber im Fleisch enthalten.
Das bedeutet: Auch Thunfisch aus der Dose ist in der Schwangerschaft nicht erlaubt. Gleiches gilt für tiefgekühlten Thunfisch und Thunfisch in Fertiggerichten.
Sollte ich generell auf Dosenfisch in der Schwangerschaft verzichten?
Fisch aus der Dose ist in der Schwangerschaft nicht generell verboten. Sorten mit niedrigem Quecksilbergehalt wie Lachs, Hering oder Sardinen kannst du auch aus der Dose zu dir nehmen. Wann immer möglich, empfehlen wir dir aber, frischem Fisch den Vorzug zu geben.
Auf diese typischen Gerichte mit Thunfisch solltest du verzichten
Gerade in der Schwangerschaft sind Heißhungerattacken keine Seltenheit. Sicherlich weißt du, wovon wir sprechen, oder? Leider enthalten viele beliebte Speisen Thunfisch. Dazu gehören zum Beispiel
- die beliebte Pizza Tonno (Thunfischpizza),
- Vitello Tonnato,
- Salat Nizza,
- Thunfisch-Sandwich oder Thunfisch-Wrap und
- gegrillter Thunfisch.
Welchen Fisch darf ich essen?
Grundsätzlich ist fisch sehr gesund, auch in der Schwangerschaft. Schließlich liefert Fisch dir wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Jod und Eiweiß. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren daher nicht umsonst, ein- bis zweimal pro Woche fettreichen Seefisch zu essen, beispielsweise:
- Lachs
- Hering
- Sardinen
- Makrele
- Forelle
Diese Fische sind nicht nur gesünder als Raubfische wie Thunfisch, Schwertfisch oder Hai, sondern auch sicher für dich und dein Baby. Mehr dazu findest du in unserem Beitrag zum Thema „Fisch in der Schwangerschaft“.
Thunfisch in der Schwangerschaft: Nein, danke.
Auch wenn es mit den Heißhungerattacken schwerfällt: Am besten ist es, wenn du in der Schwangerschaft komplett auf Thunfisch und andere große Raubfische verzichtest. Das gilt für alle möglichen Zubereitungsarten und auch für Thunfisch aus der Dose und Thunfisch auf der Pizza. Wenn du deinen Appetit auf Fisch nicht mehr zügeln kannst, greife zu gesunden Alternativen wie Lachs oder Makrele – so tust du dir und deinem Baby etwas Gutes.
Mehr Infos dazu, was du in der Schwangerschaft nicht essen solltest, findest du in unserem extra Beitrag.
Ausgewählte Quellen
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32022R0617
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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