Die allermeisten Kräuter und Gewürze sind in der Schwangerschaft in den üblichen Mengen unbedenklich und bringen nicht nur Geschmack, sondern auch gesundheitliche Vorteile für dich und dein Baby. Allerdings gibt es einige wenige Ausnahmen.
Warum die meisten Gewürze und Kräuter während der Schwangerschaft Vorteile haben, bei welchen du vorsichtig sein und was du allgemein beachten solltest, kannst du hier nachlesen.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Welche Vorteile haben Kräuter und Gewürze in der Schwangerschaft?
- Worauf ist bei Gewürzen und Kräutern während der Schwangerschaft zu achten?
- Können bestimmte Gewürze oder Kräuter Wehen auslösen?
- Die wichtigsten Tipps
- Fazit: Gewürze und Kräuter sind in der Schwangerschaft gesund und abwechslungsreich
Welche Vorteile haben Kräuter und Gewürze in der Schwangerschaft?
Kräuter und Gewürze versorgen dich mit vielen wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Viele Kräuter, beispielsweise Basilikum und Koriander, enthalten Folsäure, Kalzium und Vitamin K – Nährstoffe, die in der Schwangerschaft besonders wichtig sind. Auch Schnittlauch, Thymian und Kümmel bereichern nicht nur deine Ernährung, sondern können auch helfen, typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Verdauungsprobleme oder Wassereinlagerungen zu lindern.
Und noch ein Pluspunkt: Durch das Würzen mit Kräutern und Gewürzen kannst du Salz einsparen und so deinen Blutdruck entlasten. Und wusstest du, dass dein Baby in der zweiten Schwangerschaftshälfte über das Fruchtwasser schmecken kann? Vielfalt auf deinem Teller fördert also schon früh die Geschmacksentwicklung bei deinem Baby.
Worauf ist bei Gewürzen und Kräutern während der Schwangerschaft zu achten?
Viele werdende Mamas fragen sich, wie es mit beliebten Gewürzen in der Schwangerschaft wie Kurkuma, Curry, Kreuzkümmel, Kümmel, Oregano, Paprika, Muskatnuss oder Sellerie aussieht. Hier gibt es gute Nachrichten: In haushaltsüblichen Mengen, wie sie beim Kochen verwendet werden, sind diese Gewürze in der Schwangerschaft in der Regel unbedenklich.
Kurkuma ist zum Beispiel in der Schwangerschaft als Gewürz im Essen kein Problem, sollte aber nicht als hochdosiertes Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Auch Curry, das eine Mischung aus Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander und anderen Gewürzen ist, kannst du weiterhin in der Schwangerschaft genießen.
Trotzdem gibt es einige wichtige Punkte zu bedenken:
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Achte auf die richtige Menge: In normalen Mengen, wie sie zum Würzen von Speisen verwendet werden, sind Kräuter und Gewürze in der Schwangerschaft sicher. Problematisch kann es werden, wenn du sehr große Mengen zu dir nimmst, zum Beispiel in Form von konzentrierten Tees, hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln oder als Bestandteil von Detox-Kuren. Hier können bestimmte Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Tannine oder Bitterstoffe unerwünschte Wirkungen entfalten, etwa wehenfördernd oder stark entwässernd wirken. Auch Muskatnuss solltest du nur sparsam verwenden.
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Sei bei Kräutern und Gewürzen achtsam: Einige Kräuter und Gewürze solltest du während der Schwangerschaft nur in kleinen Mengen oder gar nicht verwenden, da sie in hoher Dosierung vorzeitige Wehen auslösen oder andere Nebenwirkungen haben können. Dazu zählen zum Beispiel Salbei, Petersilie, Ingwer, Kardamom, Zimt (vor allem Cassia-Zimt) und Nelken. Auch Eisenkraut, Zitronengras und Brennnessel können in hoher Dosierung wehenfördernd wirken. Besonders bei Risikoschwangerschaften oder wenn du schon einmal vorzeitige Wehen hattest, solltest du auf diese Kräuter und Gewürze verzichten oder sie nur nach Rücksprache mit deiner Ärztin oder Hebamme verwenden. Mehr Informationen dazu, was du „In der Schwangerschaft nicht essen“ solltest, findest du hier.
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Achtung bei Wildkräutern: Beim Sammeln und Verzehr von Wildkräutern ist besondere Vorsicht geboten. Wildkräuter können mit Krankheitserregern, zum Beispiel durch Wildtierkot, verunreinigt sein. Falls du dennoch Wildkräuter verwenden möchtest, solltest du sie sehr gründlich waschen und nur in kleinen Mengen genießen. Im Zweifelsfall greife lieber auf frische Kräuter aus dem Supermarkt oder dem eigenen Garten zurück.
- Scharfe Gewürze nach Wohlbefinden: Chili, Pfeffer, Paprika und ähnliche Gewürze kannst du in normalen Mengen zu dir nehmen. Allerdings können sie bei empfindlichen Schwangeren Sodbrennen oder Magenbeschwerden verstärken. Hier gilt: Höre auf deinen Körper und passe die Schärfe deinem persönlichen Wohlbefinden an.
Können bestimmte Gewürze oder Kräuter Wehen auslösen?
In normalen Mengen (wie du sie beim Kochen verwendest) musst du dir über Kräuter und Gewürze in der Schwangerschaft, die Wehen auslösen könnten, keine Gedanken machen.
Einige Kräuter und Gewürze stehen, wie oben kurz angeschnitten, im Verdacht, in hoher Dosierung Wehen zu fördern. Dazu gehören Salbei, Petersilie, Ingwer, Zimt, Nelken, Kardamom, Thymian, Kümmel, Kreuzkümmel, Fenchel, Pfefferminze, Eisenkraut, Brombeerblätter, Himbeerblätter, Schafgarbe, Frauenmantel, Beifuß, Raute, Wacholder, Thuja, Kurkuma (Gelbwurz), Mutterkraut, Majoran, Oregano, Anis, Liebstöckel, Basilikum, Wermut, Engelwurz und Rosmarin.
Das Risiko steigt aber erst bei übermäßigem Konsum, etwa durch konzentrierte Tees, Nahrungsergänzungsmittel oder große Mengen frischer Kräuter. Wenn du Bedenken hast oder unsicher sein solltest, kannst du jederzeit deine Hebamme um Rat fragen.
Die wichtigsten Tipps
- Verzichte ohne ärztliche Rücksprache während deiner Schwangerschaft auf hochdosierte Kräutertees, Detox-Kuren oder Nahrungsergänzungsmittel mit Kräutern (besonders Ingwer, Kurkuma, Kardamom oder Zimt).
- Gieße deinen Tee immer mit sprudelnd kochendem Wasser auf, um sicherzugehen, dass alle Keime abgetötet werden.
- Trinke in der Schwangerschaft nicht ausschließlich Kräutertees, sondern wechsle mit Wasser und mit Wasser verdünnten Fruchtsäften ab.
- Wasche frische Kräuter immer gründlich und verwende Wildkräuter (wenn überhaupt) nur aus sicheren Quellen.
- Reduziere scharfe oder sehr aromatische Gewürze wie Curry oder Paprika bei Sodbrennen und steige auf mildere Alternativen um.
Fazit: Gewürze und Kräuter sind in der Schwangerschaft gesund und abwechslungsreich
Kräuter und Gewürze sind während der Schwangerschaft für dich und dein Baby in üblichen Mengen nicht nur sicher, sondern auch gesund: Sie liefern wertvolle Nährstoffe, sorgen für mehr Geschmacksvielfalt auf deinem Teller und können sogar typische Schwangerschaftsbeschwerden lindern.
Nur bei größeren Mengen bestimmter Gewürze und Kräuter, wie Salbei, Petersilie, Ingwer, Zimt oder Muskatnuss und vor allem bei Wildkräutern solltest du vorsichtig sein. Und ganz wichtig: Frage immer deine Ärztin oder deinen Arzt bzw. deine Hebamme um Rat, wenn du unsicher bist oder Fragen hast. Sie helfen dir, mit einem sicheren Gefühl durch die Schwangerschaft zu gehen!
Ausgewählte Quellen
https://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-pyrrolizidinalkaloiden-in-lebensmitteln.pdf
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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