Nach der langen Schwangerschaft und den Anstrengungen der Geburt hat sich dein Körper eigentlich eine Pause verdient. Und doch kann es sein, dass du noch einen unerwarteten Meilenstein vor dir hast: deinen ersten Stuhlgang nach der Geburt. Mit ein paar Tipps kannst du dich aber gut darauf vorbereiten.
Über Schmerzen bei der Geburt oder die Schwierigkeiten beim Stillen hören die meisten werdenden Mütter von allen Seiten Geschichten. Über den ersten Stuhlgang nach der Geburt wird aber eher ungern gesprochen. Es ist jedoch gut und wichtig, darauf vorbereitet zu sein, dass der Stuhlgang direkt nach der Geburt manchmal unangenehm und schwierig sein kann.
Dein Körper ist aus dem Gleichgewicht
Nach der Geburt deines Babys fühlt sich dein Dammbereich, also der Bereich zwischen Scheide und Darmausgang sicherlich wund und verletzlich an. Vielleicht hattest du einen Dammriss oder Dammschnitt oder leidest wie viele frischgebackene Mütter an Hämorrhoiden. Falls du dein Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht hast, muss sich dein Bauch von der Operation erholen. Deine Bauchmuskeln, die auch deinen Stuhlgang unterstützen, werden in der Schwangerschaft teilweise sehr stark gedehnt und geschwächt.
All das kann dazu führen, dass du nach der Geburt anfangs Probleme mit dem Stuhlgang hast und zum Beispiel unter Verstopfungen leidest. Auch Schmerzmittel, die du vielleicht während der Wehen und nach der Geburt eingenommen hast, verlangsamen deinen Verdauungstrakt. Und nicht zuletzt können die hormonellen Veränderungen, eine mögliche Dehydrierung durch den Verlust von Blut und anderen Flüssigkeiten bei der Geburt und die Erschöpfung deinen Körper aus dem Gleichgewicht bringen.
Es dauert ein paar Tage, bis sich alles normalisiert
Wenn das Baby erst einmal da ist, kann der Gedanke, schon wieder etwas aus dem Körper zu pressen, alles andere als reizvoll erscheinen. Es kann nach der Geburt zwei oder drei Tage dauern, bis du dich bereit für deinen ersten Stuhlgang nach der Geburt fühlst. Auch wenn du vielleicht erst einmal seltener auf die Toilette musst und der Stuhlgang unangenehm für dich ist: Das ist ganz normal und geht vorbei!
Was du tun kannst
Hier ein paar Tipps, wie du deinen ersten Stuhlgang nach der Geburt unterstützen kannst:
- Trinke viel Wasser, um deine Verdauung in Schwung zu bringen. Das unterstützt nicht nur das Stillen, sondern sorgt auch für einen geschmeidigen Stuhlgang.
- Iss ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
- Magnesium fördert einen gesunden Stuhlgang. Du kannst es über grünes Gemüse, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, Weizenkeime und Weizen-/Haferkleie aufnehmen. Frag jedoch am besten deinen Arzt, bevor du Magnesium als Präparat einnimmst.
- Versuche, dich zu bewegen, zum Beispiel ein wenig spazieren zu gehen. Aber: überanstrenge dich nicht!
- Wenn die Schwierigkeiten anhalten, frag deinen Arzt nach einem Stuhlweichmacher oder einem Abführmittel.
- Halte deinen Intimbereich sauber. Du kannst beispielsweise eine Intim-Dusche benutzen, um ihn sanft zu reinigen.
- Vermeide es, beim Stuhlgang zu pressen.
- Versuche dich beim Stuhlgang zu entspannen, auch wenn es schwerfällt. Eine kleine Fußbank unter deinen Füßen hilft dir, deinen Schließmuskel lockerlassen zu können.
In den ersten Tagen nach der Geburt dreht sich natürlich alles um dein Neugeborenes. Aber vergiss nicht, auch auf dich zu achten. Hab keine Angst vor dem ersten Stuhlgang nach der Geburt, sondern erkenne ihn als ganz normalen Teil deines Wochenbettes an. Je mehr du dich von der Geburt erholst, umso schneller stellt sich dein normaler Stuhlgang wieder ein.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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