Sicher hast du auch schon mal von einer Saugverwirrung gehört. Aber was ist das eigentlich genau? Wie wirkt es sich auf die Stillbeziehung zwischen dir und deinem Kind aus und was kannst du dagegen tun?
In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zum Thema Saugverwirrung und erhältst wertvolle Tipps, die dir und deinem Baby dabei helfen können, eine Saugverwirrung zu vermeiden bzw. erfolgreich zu überwinden.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was ist eine Saugverwirrung?
- Anzeichen für eine Saugverwirrung
- Die Gründe für eine Saugverwirrung
- Was tun bei einer Saugverwirrung?
- Eine Saugverwirrung muss nicht sein
Was ist eine Saugverwirrung?
Für Mütter ist es ein tolles Erlebnis, wenn das Stillen gut klappt. Es stärkt die besondere Beziehung zwischen Mutter und Kind und vermittelt dir das Gefühl, deinem Baby mit deiner Muttermilch die gesündeste Nahrung zu schenken, die es gibt. Umso frustrierender kann es sein, wenn dein Baby plötzlich nicht mehr richtig trinkt, deine Brust „anschreit“ und nicht mehr satt wird.
Was ist passiert? Es kann sein, dass dein Baby eine Saugverwirrung hat, das heißt, es kann aufgrund unterschiedlicher Saugerlebnisse deine Brustwarze nicht erfassen oder nicht richtig und effektiv an deiner Brust trinken. Dass Babys durch unterschiedliche Saugerlebnisse verwirrt werden, kommt vor allem dann vor, wenn sie zusätzlich zur Brust zu früh aus dem Fläschchen trinken oder einen Schnuller bekommen.
Doch warum kann es dadurch zu einer Saugverwirrung kommen? Das ist recht einfach: Für dein Baby ist das Saugen am Flaschensauger und am Schnuller viel einfacher als das Saugen an der Brustwarze. Obwohl dein Baby einen natürlichen Saugreflex hat, muss es diesen nach der Geburt erst noch an deiner Brust trainieren. Flaschensauger und Schnuller können es dabei irritieren.
Anzeichen für eine Saugverwirrung
- Dein Baby ist beim Anlegen unruhig und lässt die Brust oft los.
- Es hat Probleme, richtig anzudocken oder nuckelt nur anstatt richtig zu saugen. Es bildet beim Trinken Grübchen in den Wangen.
- Dein Baby saugt zu schwach und trinkt dadurch nicht genügend.
- Dein Baby wirkt gestresst und möchte möglicherweise gar nicht an deiner Brust trinken. Es verweigert das Anlegen, schreit und dreht sich von der Brust weg.
Die Gründe für eine Saugverwirrung
Eine Saugverwirrung kann auftreten, nachdem Babys mit einem Schnuller beruhigt oder mit einer Flasche gefüttert wurden. Sie können danach Probleme haben, wieder normal an der Brust zu trinken. Eine Saugverwirrung tritt meist in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt auf, wenn die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind noch nicht so gefestigt ist und das Baby – meist unnötig – aus der Flasche getrunken hat. Auch auf die längere Benutzung eines Stillhütchen können Babys empfindlich reagieren. Aus diesem Grund sollte der Einsatz eines Stillhütchens mit deiner betreuenden Hebamme oder Stillberaterin besprochen werden. Es sollte dafür immer einen triftigen Grund geben und nicht unbedacht verwendet werden.
Was tun bei einer Saugverwirrung?
Ziehe aus dem abwehrenden Verhalten deines Babys nicht den voreiligen Schluss, dass es deine Brust nicht mehr mag oder du zu wenig Milch hast. Hier einige Tipps, was du bei einer Saugverwirrung tun kannst:
- Nimm schnellstmöglich Kontakt zu einer Stillberaterin oder deiner Hebamme auf. Sie wird dir und deinem Baby dabei helfen, die Saugverwirrung zu überwinden.
- Lass von deiner Hebamme oder Stillberaterin unbedingt deine Stillposition genau prüfen: Manchmal kommt es vor, dass dein Baby deine Brustwarze beim Stillen nicht richtig umschließen kann. Kleine Veränderungen an der Stillposition können hier Wunder wirken.
- Lass den Schnuller weg! Gib deinem Baby die Möglichkeit, sein Saugbedürfnis an deiner Brust zu stillen.
- Vermeide vorerst jegliche Flaschenfütterung – es sei denn, es ist medizinisch notwendig, dass du zufütterst.
- Kuschelt so viel wie möglich. Am besten machst du es dir mit deinem Baby im warmen Bett bequem. Es ist wichtig, dass das Bonding korrekt ausgeführt wird. Das bedeutet, dass das Baby den direkten Haut-zu-Haut-Kontakt braucht. Kleidung oder Tücher sollten zwischen euch gemieden werden. Euer direkter Hautkontakt fördert die Stillinstinkte deines Babys.
- Stille dein Baby, so oft es trinken möchte. Richte dich dabei nicht nach der Uhr, sondern nach dem natürlichen Stillrhythmus deines Babys. Es kann vorkommen, dass dein Baby über mehrere Stunden zu clustern beginnt. Es möchte immer wieder trinken und lässt sich überhaupt nicht ablegen. Versuche es, so gut du es kannst, zuzulassen.
- Oft klappt es mit dem Stillen besser, wenn dein Baby schläfrig und noch nicht zu hungrig ist. Achte deshalb auf frühe Hungerzeichen wie Schmatzen, Schnalzen mit der Zunge, suchende Kopfbewegungen oder das Saugen an den Händchen und reagiere achtsam darauf, wenn du die Saugverwirrung beheben möchtest.
Sei geduldig und mach dir nicht zu viele Sorgen. Oft dauert es einige Tage, bis die Saugverwirrung überstanden ist. Deine Hebamme oder Stillberaterin wird in dieser Zeit das Gewicht deines Babys im Auge behalten und dich auch mit Tricks und Lösungen unterstützen.
Eine Saugverwirrung muss nicht sein
Was du wissen solltest: Nicht bei allen Babys, die früh einen Schnuller oder Sauger benutzen, tritt eine Saugverwirrung auf. Vielen Babys macht es keine Probleme, zwischen künstlichem Sauger und der Brustwarze wechseln – wenn du darauf achtest, einen guten Schnuller beziehungsweise Sauger zu benutzen. Wenn du zum Beispiel aus medizinischen Gründen zufüttern musst, dann lass dich zu alternativen Fütterungsmethoden, wie dem Zufüttern an der Brust oder der Bechermethode von deiner Hebamme oder Stillberaterin beraten. Falls dir das nicht möglich ist, dann solltest du einen besonders weichen und flexiblen Flaschensauger wie den NaturalWave® Sauger benutzen, der eine breite Basis und eine kurze Spitze mit einem kleinen Loch vorn hat. Mit dem NaturalWave® Sauger kann dein Baby sein an der Brust erlerntes Saugverhalten beibehalten und daher ohne Schwierigkeiten an die Brust zurückkehren. Um eine Saugverwirrung möglichst zu vermeiden, solltest du mit der Flaschenfütterung erst beginnen, wenn eure Stillbeziehung gefestigt ist. Das ist in der Regel etwa sechs Wochen nach der Geburt der Fall.
Wir wünschen dir, dass ihr diese anstrengende Phase gemeinsam schnell überwindet!
Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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