Das Stillen steht für uns an erster Stelle und ist das Beste für dein Baby. Trotzdem gibt es immer mal die Situation, dass dein Baby per Flasche gefüttert werden könnte. Ob du wieder arbeiten gehen willst oder dein Baby nur ab und zu mal ohne dich auskommen muss: Abgepumpte Milch füttern kann eine gute Alternative sein, damit dein Baby nicht auf deine wertvolle Muttermilch verzichten muss. Wenn ihr euer Baby an die Flasche gewöhnen möchtet, klappt das oft nicht sofort, sondern wird manchmal sogar zu einem kleinen Abenteuer.
Wir verraten euch in diesem Beitrag, wie ihr euer Baby an die Flasche gewöhnen könnt und welche Tipps ihr dabei beachten solltet.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Gründe für das Füttern mit Flasche
- Der richtige Moment
- Die besten Tipps zum Eingewöhnen
- Baby will nicht aus Flasche trinken: was tun?
- Die richtige Wahl von Flasche und Sauger
Dem Baby die Flasche geben: warum überhaupt?
Es ist keine Frage, dass Stillen für dein Baby das Beste ist: Dein Baby bekommt über die Muttermilch alle Nährstoffe, die es braucht. Und es fühlt sich ganz nah bei Mama sicher und geborgen. Trotzdem gibt es gute Gründe, die dafür sprechen, euer Baby die Flasche anzubieten und so Stillen und Flasche zu kombinieren:
- Vor allem für die Mama ist es praktisch, wenn das Baby nicht nur von ihr gefüttert wird und dadurch von der Mama abhängig ist. Wenn ihr eurem Baby die Falsche anbietet, kann auch der Papa füttern – oder Oma und Opa versuchen ihr Glück. Das fördert nicht nur die Bindung eures Babys zu anderen nahestehenden Personen, sondern bietet der Mama auch eine gewisse Freiheit.
- Einem Stillkind die Flasche anzubieten: Das bedeutet eine Alternative zum Stillen und somit wesentlich mehr Unabhängigkeit im Alltag.
- Die Flasche kann auch eine Hilfe sein, wenn medizinische Gründe gibt, die das Zufüttern erforderlich machen. Stillen und Flasche geben ist also kein Widerspruch, sondern kann hilfreich in verschiedenen Situationen im Alltag sein.
Ab wann kann ich Stillen und Flasche kombinieren?
Am besten fangt ihr erst dann an, Muttermilch aus der Flasche zu füttern, wenn die Stillbeziehung zwischen Mama und Baby gefestigt ist. Am besten haltet ihr Rücksprache mit eurer Hebamme, da der Zeitpunkt manchmal sehr individuell ist. Gefestigt ist eure Stillbeziehung dann, wenn dein Baby sicher an deiner Brust trinkt. Meist ist das nach sechs bis acht Wochen der Fall. Wenn ihr den Eindruck habt, dass ihr so weit seid, gebt eurem Baby einfach hin und wieder ein Fläschchen mit abgepumpter Muttermilch. Es kann auch das ausschließliche Ritual des Papas werden, damit das Baby die Stillbeziehung zu der Mama festigt und zum Papa die Beziehung der Flaschenfütterung aufbaut.
Es kann schwieriger sein, ein Stillbaby an die Flasche zu gewöhnen, wenn euer Kind schon älter ist – denn dann ist es wahrscheinlicher, dass sich euer Baby mit dem Wechsel von der Brust zur Flasche schwertut. Hier braucht es dann viel Geduld. Doch keine Sorge: Wenn ihr eurem Baby die Zeit gebt, die es benötigt, kann es irgendwann klappen.
Abgepumpte Milch füttern: die besten Tipps
Oft ist es gar nicht einfach, ein Stillbaby an die Flasche zu gewöhnen. Es gibt viele Babys, die so mit der Trinktechnik und dem Saugen an der Brust vertraut sind, dass die Umstellung schwerfällt. Deshalb solltet ihr das Füttern aus der Flasche mit eurem Baby immer wieder üben und ausprobieren.
Wir geben euch im Folgenden ein paar Tipps, wie es am besten gelingt, das Baby vom Stillen zur Flasche zu Überzeugen oder zu motivieren.
Dem Baby die Flasche geben? Stellt Nähe her!
Damit euer Baby entspannt trinken kann, muss es sich sicher und geborgen fühlen. Das gilt für das Stillen ebenso wie das Füttern aus der Flasche. Wenn ihr euer Baby mit der Flasche füttert, solltet ihr also möglichst genau so eine Innigkeit herstellen wie beim Stillen: Euer Baby sollte viel körperliche Nähe zur fütternden Person und genug Zeit für seine Mahlzeit haben.
Flasche richtig geben: So solltet ihr euer Baby halten
Beim Fläschchen geben ist es wichtig, dass der Kopf des Babys im Vergleich zum restlichen Körper erhöht liegt. So kann euer Baby besser trinken und auch leichter schlucken. Am besten sollte das Baby nah und aufrecht am Körper der/des Fütternden sein oder in leichter Schräglage gehalten werden. Vermeidet unbedingt körperfernes Füttern, beispielsweise in der Autoschale oder einer Babywippe.
Passt den besten Moment ab
Ihr wollt eurem Baby die Flasche das erste mal anbieten? Dann sollte das Timing gut gewählt sein: Einerseits sollte euer Baby nicht sehr hungrig sein und bereits quengeln, wenn ihr abgepumpte Milch füttern möchtet. Andererseits sollte es bereits Interesse am Trinken zeigen und erste Hungerzeichen deutlich machen, etwa durch einen geöffneten Mund oder suchende Bewegungen mit dem Köpfchen. Wenn ihr den kurzen Zeitraum abpasst, in dem genau das gegeben ist, dann kann es mit dem Füttern losgehen.
Achtet dabei darauf, dass euer Baby die Möglichkeit bekommt, den Sauger aktiv in den Mund zu ziehen, anstatt ihn einfach hineinzuschieben. Berührt mit dem Sauger am besten sanft die Unterlippe des Babys und lasst es den Sauger dann selbstständig in den Mund ziehen.
Beobachtet euer Baby genau
Achtet auf die Signale, die euer Baby sendet. Dazu ist es wichtig, dass der/die Fütternde das Baby genau beobachtet und Blickkontakt hält. Euer Kind sollte immer selbst entscheiden, wie viel Milch es trinken möchte. Es sollte nicht gezwungen werden, die Muttermilch auszutrinken. Zeigt euer Baby Zeichen wie Wegdrehen oder Loslassen des Saugers oder schläft es gar ein, ist dies der Moment, in dem es genug getrunken hat.
Baby an Flasche gewöhnen: Mama sollte besser draußen bleiben
Um euer Baby an die Flasche zu gewöhnen und abgepumpte Milch zu füttern, kann es helfen, wenn die Mama zum Füttern den Raum verlässt. Sie riecht nämlich nach der begehrten Muttermilch. Das könnte euer Baby irritieren und dazu führen, dass euer Baby nicht aus der Flasche trinken möchte.
Vorsicht bei aufgetauter Milch
Eingefrorene und wieder aufgetaute Muttermilch verändert oft ihren Geschmack. Auch das kann dazu führen, dass euer Baby nicht aus der Flasche trinkt. Es kann helfen, die ältere Milch mit frisch abgepumpter Milch zu mischen oder die aufgetaute Muttermilch kurz auf 65 Grad zu erhitzen. Dadurch kann ein eventuell fischiger Geschmack verschwinden.
Baby will nicht aus Flasche trinken: was tun?
Euer Baby nimmt die Flasche nicht? Dafür kann es viele Gründe geben. Jedes Baby ist schließlich anders. Deswegen ist vor allem eins wichtig: Seid geduldig mit eurem Baby und experimentiert, bis ihr eine Lösung findet, die für euer Baby funktioniert. Folgende Tipps können euch dabei helfen:
- Versucht es zu verschiedenen Zeiten: Versucht, euer Baby zu verschiedenen Zeiten zu füttern, um zu sehen, ob es einen Unterschied macht.
- Bietet die Flasche an, wenn euer Baby nicht hungrig ist: Wenn euer Baby hungrig ist, kann es schwieriger sein, es dazu zu bringen, aus der Flasche zu trinken. Bietet ihm die Flasche also an, wenn es nicht hungrig ist, aber trotzdem gerne trinken möchte.
- Macht es gemütlich: Schafft eine ruhige und angenehme Atmosphäre, um euer Baby zu füttern. Singt ihm ein Lied, sprecht sanft mit ihm oder massiert seinen Rücken, um ihm ein Gefühl von Entspannung und Geborgenheit zu geben.
- Wärmt die Muttermilch auf: Einige Babys mögen es, wenn ihre Milch warm ist. Versucht daher, die Milch leicht zu erwärmen, bevor ihr sie in die Flasche gebt.
- Probiert verschiedene Sauger: Einige Babys mögen eine bestimmte Saugerform oder -größe nicht. Wenn euer Baby nicht aus der Flasche trinkt, liegt es also vielleicht daran, dass es einen anderen Sauger benötigt.
Euer Baby trinkt nicht aus der Flasche, obwohl ihr alles versucht habt? Dann scheut euch nicht, Unterstützung anzunehmen. Eine Hebamme oder Stillberaterin kann euch weitere auf euer Baby abgestimmte Tipps geben und euch helfen, das Problem zu lösen.
Die richtige Wahl von Flasche und Sauger
Bei der Wahl von Flasche und Sauger gibt es einiges zu beachten:
- Form und Größe: Sauger gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Viele Babys nehmen am liebsten Sauger an, die der Form ihres Schnullers ähneln.
- Material: Die meisten Sauger bestehen aus Silikon oder Latex. Probiert einfach aus, was euer Baby besser annimmt. Wichtig ist vor allem, dass der von euch gewählte Sauger frei von Schadstoffen ist.
- Wählt immer die kleinste Durchflussgeschwindigkeit, da es an der Brust deutlich schwieriger ist, als an der Flasche. Bei der gerinsgten Durchflussgeschwindigkeit muss das Baby am stärksten saugen und damit ist es dem Saugen an der Brust am nächsten.
Wenn ihr euer Baby an die Flasche gewöhnen wollt, ist die richtige Wahl der Flasche und des dazugehörigen Saugers also entscheidend. Vor allem der Sauger sollte bestimmte Eigenschaften haben und weich, dehnbar und flexibel sein. Ultraschall-Studien haben beispielsweise gezeigt, dass Babys, die mit dem NaturalWave® Sauger von Lansinoh aus dem Fläschchen trinken, ihr natürliches Trinkverhalten beibehalten und nach dem Trinken aus der Flasche keine Probleme haben, wieder an der Brust gestillt zu werden. Eine verminderte Saugverwirrung ist klinisch bestätigt. Der NaturalWave® Sauger von Lansinoh besteht aus extraweichem und flexiblem Silikon für ein angenehmes Sauggefühl. Es gibt ihn einzeln und als Flasche mit Sauger – natürlich mit verschiedenen Durchflussgeschwindigkeiten.
Versucht, Geduld zu haben und stellt euch darauf ein, dass ihr das ein oder andere ausprobieren müsst, bis euer Baby sich ans Fläschchen geben gewöhnt hat und ihr das Stillen und die Flasche kombinieren könnt.
Wir wünschen euch viel Erfolg beim Füttern eures Babys mit der Flasche!
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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