Kindbettfieber ist eine Infektion, die nach der Geburt eines Kindes bei der Mutter auftreten kann. Sie wird auch Wochenbettfieber, Puerperalsepsis oder Puerperalfieber genannt und durch das Eindringen von Bakterien während der Geburt oder danach verursacht.
Heutzutage erkranken aufgrund der guten Hygiene in unseren entwickelten Nationen nur noch sehr wenige frischgebackene Mütter an Kindbettfieber – und wenn sie erkranken, kann Wochenbettfieber gut behandelt werden.
Wenn du wissen möchtest, welche Symptome auf Kindbettfieber hindeuten und wie die Infektion behandelt wird, kannst du dich hier darüber informieren.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was ist Kindbettfieber?
- Wie häufig tritt Kindbettfieber auf?
- Was sind die Symptome bei Wochenbettfieber?
- Wie wird Kindbettfieber behandelt?
- Wann wurde Puerperalfieber entdeckt?
- Wochenbettfieber ist äußerst selten
Was ist Kindbettfieber?
Beim Kindbettfieber handelt es sich um eine ernsthafte, aber glücklicherweise seltene Infektion bei der Mutter nach der Geburt ihres Babys, die aber heutzutage gut behandelt werden kann.
Verursacht werden kann Wochenbettfieber durch verschiedene Bakterien, die während der Geburt oder auch danach in den Körper der Mutter gelangen können. Meist geschieht das durch unzureichende Hygiene, eine geschwächte Immunabwehr der Mutter oder auch durch Geburtsverletzungen. Der weibliche Körper ist nach der Geburt anfälliger für Infektionen, da die Gebärmutter noch offen ist und sich erst langsam zurückbildet. Dadurch können Bakterien leichter in den Körper und in die Gebärmutter gelangen und sich von dort aus über die Blutbahn ausbreiten. Die Folge ist Wochenbettfieber.
Wie häufig tritt Kindbettfieber auf?
Wie häufig Kindbettfieber auftritt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Qualität der medizinischen Versorgung während und nach der Geburt
- Hygiene im Krankenhaus oder zu Hause
- Gesundheitszustand der Mutter
In Industrieländern wie Deutschland, in denen die medizinische Versorgung sehr gut ist, ist Wochenbettfieber glücklicherweise selten geworden. Trotzdem kann es immer noch auftreten.
Ist Kindbettfieber gefährlich?
Wenn Puerperalfieber nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es sehr gefährlich sein. Sollest du den Verdacht haben, an Wochenbettfieber erkrankt zu sein, ist es wichtig, dass du sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nimmst. Eine frühzeitige Diagnose und schnell eingeleitete Behandlung mit Antibiotika können schwerwiegende Komplikationen verhindern und dir helfen, schnell wieder gesund zu werden.
Was sind die Symptome bei Wochenbettfieber?
Wenn du die Symptome von Kindbettfieber kennst, kannst du im Falle des Falls schnell handeln und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Bemerkst du bei dir eines oder mehrere der folgenden Symptome, solltest du wachsam sein und dich am besten einfach mal durchchecken lassen:
- Fieber im Wochenbett: Ein plötzlicher Anstieg deiner Körpertemperatur über 38°C kann ein Anzeichen für eine Infektion sein.
- Schüttelfrost im Wochenbett: Bei Kindbettfieber können unkontrollierbare Schüttelfrostanfälle auftreten, begleitet von einem starkem Kältegefühl.
- Bauchschmerzen und Übelkeit nach der Geburt: Wenn du unangenehme Schmerzen im Bauchbereich hast, oft im Bereich der Gebärmutter, kann das ein Anzeichen für Puerperalfieber
- Beckenschmerzen: Schmerzen im Beckenbereich können ein weiteres Anzeichen für Kindbettfieber
- Allgemeines Unwohlsein: Du könntest dich allgemein unwohl, erschöpft oder schwach fühlen, wenn du Wochenbettfieber
Bitte nimm ärztliche Hilfe in Anspruch, wenn du eines oder gar mehrere der genannten Symptome bei dir bemerkst. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind bei Kindbettfieber entscheidend.
Eine Puerperalsepsis kann übrigens nicht nur nach einer vaginalen Geburt auftreten, sondern auch nach einer Fehlgeburt oder einem Kaiserschnitt. Daher solltest du, unabhängig davon, wie dein Baby das Licht der Welt erblickt hat oder ob du eine Fehlgeburt hattest, aufmerksam auf deine Gesundheit achten. Wird Kindbettfieber nicht behandelt, kann es nämlich sehr gefährlich werden.
Wichtig: Wenn du im Wochenbett Fieber hast, heißt das nicht direkt, dass du eine Puerperalsepsis hast. Diese entsteht erst, wenn du bereits eine unbehandelte Entzündung im Körper hast, beispielsweise an deiner Gebärmutter oder deinen Geburtsverletzungen, und diese sich ausbreitet.
Wie wird Kindbettfieber behandelt?
Für Kindbettfieber gibt es effektive Behandlungsmöglichkeiten. Meist wird es mit Antibiotika behandelt, weil diese bei Infektionen sehr wirksam sind. Und keine Sorge: Auch für stillende Mütter gibt es Antibiotika, die auch für dein Baby sicher sind. In einigen Fällen kann auch eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erforderlich sein, um eine Dehydratation zu verhindern.
Zusätzlich zu der ärztlichen Behandlung und Medikation solltest du folgende Tipps beherzigen:
- Ruhe und Flüssigkeitszufuhr: Ruhe ist besonders wichtig, um deinem Körper bei der Bekämpfung der Infektion zu helfen. Trinke ausreichend Flüssigkeiten, um hydratisiert zu bleiben.
- Fiebersenkende Medikamente: Dein Arzt kann dir geeignete fiebersenkende Medikamente empfehlen, um das Fieber zu kontrollieren.
- Beobachte deine Symptome: Halte ein Auge auf alle weiteren Symptome, die auftreten könnten, und informiere deinen Arzt darüber.
- Hygiene: Achte auf eine gute Hygiene, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern. Wasche dir regelmäßig die Hände und halte deine Umgebung sauber.
Kindbettfieber ist nicht ansteckend im herkömmlichen Sinne. Es handelt sich um eine Infektion, die durch Bakterien verursacht wird, die von außen in den Körper gelangen. Die Ansteckung erfolgt also nicht von Mensch zu Mensch, sondern durch das Eindringen von Bakterien während der Geburt oder danach.
Wann wurde Puerperalfieber entdeckt?
Kindbettfieber wurde bereits im 19. Jahrhundert entdeckt. Der ungarische Arzt Ignaz Semmelweis war einer der ersten, der die Bedeutung von Hygiene bei der Verhinderung von Kindbettfieber erkannte. Er führte daraufhin die Praxis der Händedesinfektion bei medizinischem Personal ein, was zu einem starken Rückgang der Infektionsraten führte.
Wochenbettfieber ist äußerst selten
Wenn bei dir der Verdacht auf Puerperalfieber besteht, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen. Obwohl Kindbettfieber eine ernstzunehmende Infektion ist, musst du aber keine Angst haben: Die Infektion kommt heutzutage äußerst selten vor: Nur etwa 5 Prozent aller Mütter sind betroffen und können fast immer gut behandelt werden, sodass sie bald wieder vollständig gesund sind und die Zeit mit ihrem Baby genießen können.
Wir wünschen dir auf jeden Fall ein komplikationsloses Wochenbett und eine unvergessliche Kennenlernzeit mit deinem Baby!
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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