Das eigene Baby zu stillen, ist für die meisten Mütter etwas ganz Besonderes und beschert ihnen unvergessliche Momente tiefer Innigkeit. Leider läuft das Stillen nicht immer reibungslos ab: Viele stillende Mütter erleben im Laufe der Stillzeit kleinere oder größere Herausforderungen.
Dir geht es auch so? Du bist damit nicht allein! In diesem Beitrag bekommst du einen umfassenden Überblick über die häufigsten Stillprobleme, ihre Ursachen und erste Lösungsansätze. Zu vielen Stillproblemen findest du außerdem weiterführende, ausführliche Beiträge auf unseren Detailseiten.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Aller Anfang ist schwer: Unterstützung von Anfang an
- Häufige Stillprobleme im Überblick
- Weitere mögliche Stillprobleme
- Stillprobleme können vielfältig sein: Du bist nicht allein!
Aller Anfang ist schwer: Unterstützung von Anfang an
Stillprobleme können während der ganzen Stillzeit auftreten. Für viele frischgebackene Mamas ist aber vor allem der Stillbeginn eine Herausforderung und von Unsicherheiten, Fragen und leider auch Schmerzen beim Stillen geprägt.
Damit du den Stillbeginn möglichst ohne Stolpersteine meistern kannst und gut vorbereitet bist, haben wir für dich in unserem gesonderten Beitrag viele Tipps für den Stillbeginnzusammengestellt.
Und ganz wichtig: Bei allen Stillproblemen ist deine Hebamme eine wertvolle Ansprechpartnerin. Sie kann dich individuell beraten, beim Anlegen unterstützen und gemeinsam mit dir Lösungen finden. Zögere also bitte nicht, sie zu kontaktieren, wenn du mit Stillproblemen zu kämpfen hast.
Häufige Stillprobleme im Überblick
Stillprobleme sind vielfältig. Sie können sowohl dich als Mama als auch dein Baby betreffen. Die häufigsten Stillprobleme findest du hier im Überblick:
Wunde Brustwarzen
Wunde oder schmerzende Brustwarzen gehören zu den häufigsten Stillproblemen. Meist entsteht das Problem durch eine ungünstige Stillposition oder falsches Anlegen. Oft helfen schon kleine Korrekturen bei der Stillposition, die Schmerzen schnell zu lindern. Besonders hilfreich ist die zurückgelehnte Stillposition, bei der das Baby selbstständig andocken kann.
Ausführliche Infos findest du in unserem Beitrag „10 Tipps gegen wunde Brustwarzen".
Milchstau
Ein Milchstau entsteht, wenn die Brust nicht ausreichend entleert wird. Typische Anzeichen sind eine schmerzhafte, druckempfindliche, gerötete und warme Brust. Häufige Ursachen sind Stress, zu seltenes Stillen, einengende Kleidung oder auch eine ungünstige Stillposition.
Mehr zum Thema kannst du in unserem ausführlichen Beitrag zum Milchstau nachlesen.
Mastitis (Brustentzündung)
Eine Mastitis ist eine schmerzhafte Entzündung der Brust, die meist durch einen Milchstau oder kleine Verletzungen der Brustwarze entsteht. Symptome sind eine gerötete, geschwollene und heiße Brust. Oft kommen Fieber und grippeähnliche Symptome hinzu.
Wenn du mehr erfahren möchtest, findest du alles Wichtige in unserem Beitrag zur Mastitis.
Schmerzen beim Stillen
Schmerzen beim Stillen sind ein Warnsignal, das du nicht ignorieren solltest. Häufig stecken wunde Brustwarzen, ein Milchstau oder eine ungünstige Stillposition hinter Stillschmerzen. Deine Hebamme kann dir helfen, deine Stilltechnik zu optimieren und gemeinsam mit dir eine Stillposition finden, die für dich und dein Baby gut geeignet ist.
Mehr dazu findest du in unserem Beitrag „Schmerzen beim Stillen“.
Zu wenig Milch
Viele Mütter sorgen sich, dass sie nicht genug Milch für ihr Baby haben. Solange dein Baby aber an Gewicht zunimmt und ausreichend nasse Windeln produziert, musst du dir keine Sorgen machen. Wenn du wirklich zu wenig Milch hast, kannst du die Milchproduktion durch häufiges Stillen, ausreichend Ruhe und eine ausgewogene Ernährung unterstützen.
Zu viel Milch
Eine übermäßige Milchproduktion kann sich durch ständig gespannte Brüste, einen Milchstau oder ein hastig trinkendes Baby bemerkbar machen. Hier kann es helfen, wenn du versuchst, deine Milchproduktion gezielt zu regulieren.
Stillstreik/Brustschimpfphase
Manche Babys verweigern plötzlich die Brust, schreien oder stoßen sich weg: Willkommen in der Brustschimpfphase. Der Stillstreik kann verschiedene Ursachen haben und ist meist nur vorübergehend. Wichtig ist, dass du ruhig bleibst, dein Baby nicht drängst und ihm deine Brust immer wieder liebevoll anbietest. Du brauchst mehr Tipps, wie du mit dem Stillstreik umgehen kannst?
Die bekommst du in unserem Beitrag „Der Stillstreik oder die Brustschimpfphase“.
Saugverwirrung
Wenn dein Baby Schwierigkeiten hat, an der Brust zu trinken, kann eine sogenannte Saugverwirrung vorliegen: zum Beispiel nach der Gabe von Fläschchen oder Schnuller.
Reflux beim Baby
Viele Babys spucken nach dem Stillen, was meist harmlos ist. Liegt jedoch ein starker Reflux vor, kann das Stillen zur Herausforderung werden. Und denke unbedingt daran, mit deinem Baby zum Kinderarzt zu gehen, um die Ursachen abklären zu lassen.
Weitere mögliche Probleme beim Stillen
Neben den häufig genannten Stillproblemen gibt es noch weitere Herausforderungen, die den Stillstart für dich und dein Baby erschweren können. So erleben viele Frauen in den ersten Tagen nach der Geburt eine sogenannte initiale Brustdrüsenschwellung, bei der die Brüste sehr prall und gespannt sin. Das ist zwar unangenehm, aber meist vorübergehend.
Auch anatomische Besonderheiten beim Baby, wie ein zu kurzes Zungen- oder Lippenbändchen, können das Saugen an der Brust deutlich erschweren. Doch keine Sorge: Wenn sie frühzeitig erkannt werden, kann deinem Baby schnell geholfen werden.
Nicht zuletzt können ein komplizierter Geburtsverlauf oder bestimmte Erkrankungen bei dir oder deinem Baby das Stillen beeinflussen und zusätzliche Unterstützung erforderlich machen.
Wichtig: Sollten deine Stillprobleme anhalten oder du starke Schmerzen oder Fieber bekommen, kontaktiere bitte sofort deine Ärztin oder deinen Arzt.
Stillprobleme können vielfältig sein: Du bist nicht allein!
Stillprobleme sind ganz normal und können jede Mama treffen. Sie sind kein Grund, das Stillen sofort aufzugeben! Mit Geduld, Unterstützung und den richtigen Tipps lassen sich die meisten Schwierigkeiten gut bewältigen.
Und vergiss nicht: Deine Hebamme ist deine wichtigste Ansprechpartnerin bei allen Fragen und Unsicherheiten rund ums Stillen. Gemeinsam findet ihr einen Weg, damit das Stillen für dich und dein Baby wieder zu einer schönen Erfahrung wird!
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.

zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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