Während deiner Schwangerschaft wird dein Blutdruck regelmäßig kontrolliert. Das gehört zu den Standarduntersuchungen, die in deinem Mutterpass dokumentiert werden. Der Grund dafür ist, dass ein erhöhter Blutdruck in der Schwangerschaft Risiken für dich und dein Baby bergen kann.
In diesem Artikel erfährst du, welche Blutdruckwerte in der Schwangerschaft als normal gelten, ab wann man von Bluthochdruck spricht und wie gefährlich er sein kann. Außerdem zeigen wir dir, was du selbst tun kannst, um deinen Blutdruck zu regulieren und wie eine mögliche Behandlung von Bluthochdruck in der Schwangerschaft aussieht.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was gilt als Bluthochdruck in der Schwangerschaft?
- Wie gefährlich ist Bluthochdruck in der Schwangerschaft?
- Wie kommt es zum Bluthochdruck in der Schwangerschaft?
- Welche Blutdruckwerte sind in der Schwangerschaft normal?
- Blutdruck senken in der Schwangerschaft: Das kannst du gegen Hypertonie in der Schwangerschaft tun
- Wie wird Bluthochdruck in der Schwangerschaft behandelt?
- Verschwindet der Bluthochdruck nach den Geburt?
Was gilt als Bluthochdruck in der Schwangerschaft?
Von Bluthochdruck in der Schwangerschaft spricht man, wenn deine Werte über 140/90 mmHg liegen. Allgemein unterscheidet man zwischen folgenden Formen von Bluthochdruck in der Schwangerschaft:
- Schwangerschaftshypertonie tritt erst nach der 20. Schwangerschaftswoche auf.
- Chronische Hypertonie bestand schon vor der Schwangerschaft.
- Präeklampsie ist eine schwangerschaftsspezifische Erkrankung, die typischerweise nach der SSW auftritt und durch plötzlich auftretenden hohen Blutdruck zusammen mit Krankheitssymptomen an mindestens einem weiteren Organ gekennzeichnet ist. Ausführliche Informationen findest du in unserem gesonderten Artikel zur Präeklampsie.
- Präeklampsie bei chronischem Bluthochdruck (Pfropfgestose) liegt vor, wenn der zu hohe Blutdruck bereits vor der 20. SSW auftritt und sich zusätzlich Anzeichen einer Präeklampsie entwickeln.
Wie gefährlich ist Bluthochdruck in der Schwangerschaft?
Ein erhöhter Blutdruck in der Schwangerschaft erfordert besondere Aufmerksamkeit, ist aber in den meisten Fällen gut zu behandeln. Er kann die Blutversorgung der Plazenta beeinflussen, was möglicherweise das Wachstum des Babys verlangsamt oder zu einer früheren Geburt führen kann. Bei sehr hohen Werten können für dich als werdende Mutter Risiken entstehen, die eine intensivere medizinische Betreuung notwendig machen.
Wie kommt es zum Bluthochdruck in der Schwangerschaft?
Zum Bluthochdruck in der Schwangerschaft kommt es wahrscheinlich wegen einer Störung bei der Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut. Dies führt dazu, dass sich weniger Blutgefäße entwickeln, um dein Baby zu versorgen.
Als Reaktion auf diese Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff erhöht dein Körper den Blutdruck. Das hat zunächst den sinnvollen Zweck, mehr Blut durch die Plazenta zu pumpen, um dein Baby besser zu versorgen. Dein Körper versucht also, die mangelhafte Versorgung durch den Mutterkuchen auszugleichen, indem er den Druck im gesamten Blutkreislauf erhöht.
Welche Blutdruckwerte sind in der Schwangerschaft normal?
In der Schwangerschaft gelten folgende Richtwerte für den Blutdruck:
Normal: unter 140/90 mmHg
Leicht erhöht: 140-159/90-109 mmHg
Stark erhöht: über 160/110 mmHg
Bei Mehrlingsschwangerschaften können die Werte leicht höher sein. Im Zweifelsfall besprich die für dich geltenden Grenzwerte mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.
Blutdruck senken in der Schwangerschaft: Das kannst du gegen Hypertonie in der Schwangerschaft tun
Wenn du in der Schwangerschaft mit Bluthochdruck zu kämpfen hast, kannst du am einfachsten über eine ausgewogene Ernährung Einfluss auf deinen Blutdruck und auch die Entstehungen anderer Krankheiten wie Diabetes nehmen. Versuche, viel frisches Obst und Gemüse in deinen Speiseplan einzubauen und greife zu vollwertigen Lebensmitteln. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du dich regelmäßig bewegst, ohne dich zu überanstrengen.
Auch ein zu hohes Gewicht in der Schwangerschaft oder Stress kann den Blutdruck in der Schwangerschaft in die Höhe treiben, daher ist es besonders wichtig, dass du dir ausreichend Ruhe gönnst und Wege findest, um zu entspannen. Und noch ein kleiner Tipp: Gehe beim Kochen sparsam mit Salz um.
Wie wird Bluthochdruck in der Schwangerschaft behandelt?
Wird bei dir bei den verschiedenen Untersuchungen in der Schwangerschaft Bluthochdruck festgestellt, wird eine geeignete Behandlung begonnen. Wie diese aussieht, hängt von der Schwere des Bluthochdrucks ab:
- Bei leicht erhöhten Werten reichen oft regelmäßige Kontrollen und die oben genannten Maßnahmen aus.
- Ab Werten über 150/95 mmHg wird meist eine medikamentöse Behandlung empfohlen.
- Bei sehr hohen Werten über 170/110 mmHg kann eine stationäre Aufnahme nötig sein.
Chronischer Bluthochdruck in der Schwangerschaft
Wenn du schon vor der Schwangerschaft Bluthochdruck hattest, ist eine engmaschige Überwachung besonders wichtig. Deine Ärztin oder dein Arzt wird deine Medikation anpassen, da nicht alle Blutdrucksenker in der Schwangerschaft geeignet sind.
Verschwindet der Bluthochdruck nach den Geburt?
Bei den meisten Frauen normalisiert sich der Bluthochdruck nach der Geburt wieder. Bei der Schwangerschaftshypertonie geschieht dies meist innerhalb von sechs Wochen. Trotzdem solltest du auch nach der Entbindung deinen Blutdruck im Auge behalten.
Denk daran: Regelmäßige Kontrollen sind der beste Weg, um Risiken bei Bluthochdruck in der Schwangerschaft frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Zögere bitte nicht, deine Ärztin oder deinen Arzt anzusprechen, wenn du Fragen hast oder unsicher bist. Sie sind dafür da, dich und dein Baby sicher durch die Schwangerschaft zu begleiten.
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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