Du möchtest schwanger werden und fragst dich, wie du deine fruchtbaren Tage am besten bestimmen kannst? Ovulationstests sind dafür ein wertvolles Hilfsmittel: Sie zeigen dir genau, wann der beste Zeitpunkt ist, dich dem Projekt Baby zu widmen.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über Ovulationstests und wie sie dir bei deinem Kinderwunsch helfen können.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was ist ein Ovulationstest?
- Wie funktioniert ein Ovulationstest?
- Wann sollte ich einen Ovulationstest machen?
- LH-Werte und ihre Bedeutung
- Was bedeutet ein positiver Ovulationstest?
- Wie hoch sind meine Chancen auf eine Schwangerschaft?
- Was zeigt ein Ovulationstest an, wenn ich schwanger bin?
- Kann ein Ovulationstest zur Verhütung genutzt werden?
- Was kann das Testergebnis beeinflussen?
- Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
- Ovulationstests im Vergleich zu anderen Methoden
- Ovulationstest: der erste Schritt auf dem Weg zum Wunschkind
Was ist ein Ovulationstest?
Ein Ovulationstest ist ein einfaches Hilfsmittel, um deine fruchtbarsten Tage im Menstruationszyklus zu ermitteln. Er misst die Höhe der Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) in deinem Urin. Dieses Hormon steigt kurz vor dem Eisprung stark an und signalisiert, dass dein Körper bereit für eine Befruchtung ist.
Wie funktioniert ein Ovulationstest?
Ovulationstests erkennen, wann du deinen Eisprung hast, indem sie den LH-Anstieg in deinem Urin nachweisen.
Es gibt verschiedene Arten von Tests:
- Teststäbchen sind einfache Streifen, die du in den Urin hältst. Sie zeigen durch eine farbige Linie an, ob dein LH-Wert erhöht ist.
- Digitale Tests zeigen das Ergebnis auf einem Display an und sind oft einfacher abzulesen. Sie können auch Smiley-Gesichter oder andere Symbole verwenden, um den LH-Anstieg
- Fortgeschrittene Tests messen zusätzlich zum LH-Anstieg auch deinen Östrogenspiegel, was eine noch genauere Vorhersage deines Eisprungs ermöglicht.
Beispielsweise bietet Clearblue verschiedene Ovulationstests an. Ihr digitaler Test mit dualer Hormonanzeige misst sowohl LH als auch Östrogen und kann so bis zu 4 fruchtbare Tage identifizieren.
Wann sollte ich einen Ovulationstest machen?
Um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, ist es wichtig, dass du regelmäßig testest. Halte dich am besten an unsere Tipps:
- Beginne etwa 5 Tage vor deinem erwarteten Eisprung mit dem Testen. Wenn du einen regelmäßigen 28-Tage-Zyklus hast, wäre das ungefähr ab dem 9. oder 10. Zyklustag.
- Teste täglich zur gleichen Uhrzeit, am besten zwischen 10 und 20 Uhr. Eine konsistente Uhrzeit für den Ovulationstest hilft, die Ergebnisse genauer zu vergleichen.
- Verwende vorzugsweise den zweiten Morgenurin, da dieser konzentrierter ist.
- Trinke nicht übermäßig viel vor dem Test, um die Hormonkonzentration nicht zu verdünnen. Reduziere deine Flüssigkeitsaufnahme etwa 2 Stunden vor dem Test.
- Setze das Testen auch nach einem positiven Ergebnis für 1-2 Tage fort, um sicherzustellen, dass du den LH-Anstieg nicht verpasst hast.
Tipp: Bei unregelmäßigen Zyklen kann es hilfreich sein, über mehrere Monate hinweg zu testen, um ein Muster zu erkennen. Beachte aber, dass die Häufigkeit des Testens auch davon abhängen kann, welchen Test du verwendest. Einige fortschrittliche digitale Tests wie der von Clearblue erfordern möglicherweise weniger häufiges Testen, da sie ein breiteres Fruchtbarkeitsfenster erfassen können.
LH-Werte und ihre Bedeutung
Die LH-Werte variieren im Laufe deines Zyklus:
Follikelphase: 1,9-14,6 IU/L. In dieser Phase fördert das LH zusammen mit dem follikelstimulierenden Hormon (FSH) das Wachstum der Eizellen in den Eierstöcken und die Produktion von Östrogen.
LH-Spitze: 21,9-56,6 IU/L. Dieser steile LH-Anstieg tritt etwa 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung auf und löst die Ovulation aus, was bedeutet, dass eine Eizelle freigesetzt wird und die Chancen auf eine Befruchtung steigen.
Lutealphase: 1,5-9,2 IU/L. Nach dem Eisprung sinkt der LH-Spiegel wieder ab. In dieser Phase unterstützt das LH die Bildung des Gelbkörpers, der Progesteron produziert, um die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten.
Was bedeutet ein positiver Ovulationstest?
Ein Ovulationstest ist positiv, wenn der LH-Wert über 25-30 IU/L liegt. Dieser Wert zeigt an, dass dein Eisprung in den nächsten 24-36 Stunden stattfinden wird. Nach deinem Eisprung bist du dann etwa 12-24 Stunden fruchtbar. In dieser Zeit ist die Chance für eine Schwangerschaft am höchsten. Da Spermien allerdings 4-5 Tage im Körper einer Frau überleben können, ist dein fruchtbares Fenster insgesamt entsprechend länger.
Wie hoch sind meine Chancen auf eine Schwangerschaft?
Bei einem positiven Ovulationstest und gezieltem Geschlechtsverkehr liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft bei etwa 20-30% pro Zyklus. Diese Zahlen gelten allerdings für gesunde Paare im reproduktionsfähigen Alter ohne bekannte Fruchtbarkeitsprobleme. Insgesamt können viele Faktoren eine Rolle spielen, weswegen es manchmal etwas dauern kann, bis du einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand hältst:
- Mit zunehmendem Alter, besonders ab 35, sinkt die Fruchtbarkeit.
- Chronische Erkrankungen oder Hormonstörungen können die Chancen beeinflussen.
- Faktoren wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum oder Übergewicht können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
- Regelmäßiger Geschlechtsverkehr alle 1-2 Tage während der fruchtbaren Phase erhöht die Chancen.
- Auch die Fruchtbarkeit des Mannes bzw. die Qualität der Spermien spielt eine wichtige Rolle.
Es ist normal, dass es mehrere Monate dauern kann, bis du schwanger bist. Etwa 80% der Paare werden innerhalb eines Jahres schwanger, wenn sie regelmäßig ungeschützten Geschlechtsverkehr haben.
Was zeigt ein Ovulationstest an, wenn ich schwanger bin?
Ein Ovulationstest kann dir Hinweise auf eine mögliche Schwangerschaft geben, obwohl er eigentlich nicht dafür konzipiert ist. Wenn du schwanger bist, kann ein Ovulationstest positiv ausfallen, obwohl kein Eisprung stattfindet. Das liegt an der chemischen Ähnlichkeit zwischen den Hormonen LH und dem Schwangerschaftshormon hCG.
Einige Frauen nutzen Ovulationstests, um eine mögliche Schwangerschaft frühzeitig zu erkennen. Diese Methode wird als Orakeln bezeichnet: Ab etwa 10 Tage nach dem Eisprung führen die Frauen täglich einen Ovulationstest durch. Eine von Tag zu Tag dunkler werdende Testlinie kann auf eine Schwangerschaft hindeuten.
Kann ein Ovulationstest zur Verhütung genutzt werden?
Ovulationstests können zwar deine fruchtbare Tage anzeigen, bieten aber keinen zuverlässigen Schutz vor einer Schwangerschaft. Wenn du nicht schwanger werden möchtest, solltest du auf sichere Verhütungsmethoden zurückgreifen.
Was kann das Testergebnis beeinflussen?
Das Ergebnis eines Ovulationstests kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst und verfälscht werden.
Einnahme bestimmter Medikamente
Wenn du Hormonpräparate einnimmst, kann das deinen Hormonhaushalt stören und so zu falschen Ergebnissen führen. Auch einige Antibiotika und Psychopharmaka können deine Hormonwerte beeinflussen. Gleiches gilt für Fruchtbarkeitsmedikamente, die LH oder hCG enthalten.
Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
PCOS ist eine häufige hormonelle Störung bei Frauen im gebärfähigen Alter. Zu den wichtigsten Merkmalen der Erkrankung zählen Zyklusstörungen, erhöhte Androgene und das Auftreten von kleinen Follikeln an den Eierstöcken. Frauen mit PCOS haben oft erhöhte LH-Werte über den gesamten Zyklus hinweg. Dies kann zu kontinuierlich positiven Ovulationstests führen, auch wenn kein Eisprung stattfindet. Die Interpretation der Testergebnisse ist daher bei PCOS-Patientinnen besonders schwierig.
Körperlicher oder emotionaler Stress
Auch Stress kann Einfluss auf deinen Hormonhaushalt haben. Dadurch kann sich dein Eisprung verschieben oder sogar ausbleiben. Folglich können Ovulationstests in Stresssituationen unzuverlässige Ergebnisse liefern.
Testdurchführung und individuelle Schwankungen
Wenn du möglichst zuverlässige Ergebnisse haben möchtest, musst du darauf achten, den Ovulationstest richtig durchzuführen. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass du die Anweisungen genau befolgst, sondern auch die Durchführung regelmäßiger Tests, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.
Zudem darf man natürlich einen Punkt nicht unterschätzen: Jede Frau hat zudem ihren eigenen Hormonhaushalt, der von Zyklus zu Zyklus schwankt, was die Genauigkeit des Tests beeinträchtigen kann. Wenn du einen unregelmäßigen Zyklus hast, kann es schwierig sein, den besten Testzeitpunkt zu finden.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Wenn dein Ovulationstest immer negativ ist und du über mehrere Zyklen keinen Eisprung nachweisen kannst oder trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr an den fruchtbaren Tagen nicht schwanger wirst, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Er kann mögliche Ursachen abklären und dir weitere Unterstützung anbieten, damit du deinen Kinderwunsch bald erfüllen kannst.
Ovulationstests im Vergleich zu anderen Methoden
Ovulationstests sind in der Regel zuverlässiger als andere Methoden zur Bestimmung des Eisprungs:
- Die Kalendermethode basiert auf Durchschnittswerten und kann daher ungenau sein.
- Bei der Temperaturmethode wird dein Eisprung erst nachträglich angezeigt.
- Die Zervixschleim-Beobachtung erfordert Erfahrung und kann subjektiv sein.
Ovulationstest: der erste Schritt auf dem Weg zum Wunschkind
Ovulationstests sind ein wertvolles Hilfsmittel, um deine fruchtbaren Tage zu bestimmen und deine Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Wenn du mehr über deinen Menstruationszyklus erfahren möchtest, kann dir auch unser Eisprungrechner helfen. Und sobald du den Verdacht hast, schwanger zu sein, ist ein Schwangerschaftstest der nächste Schritt.
Egal, wo du auf deinem Weg zum Wunschkind stehst: Bleib positiv und vertraue darauf, dass dein Körper weiß, was er tut. Mit dem richtigen Wissen und ein bisschen Unterstützung wirst du deinem Ziel Schritt für Schritt näherkommen.
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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