Deine Reise auf dem Weg zur Mutterschaft beginnt mit deinem Menstruationszyklus. Er sorgt dafür, dass in deinem Körper alles für eine Schwangerschaft vorbereitet wird und dein Baby schließlich gesund in dir heranwachsen kann.
Hier erfährst du, wie der Zyklus einer Frau mit den verschiedenen Zyklusphasen abläuft, wann der Eisprung stattfindet und wann im Verlauf des Menstruationszyklus du schwanger werden kannst.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was ist der Menstruationszyklus?
- Wie lange dauert der Menstruationszyklus?
- Welche Aufgabe hat der Menstruationszyklus?
- Wie läuft der Menstruationszyklus ab?
- Was passiert, wenn ich schwanger werde?
- Ohne Menstruationszyklus kein Leben
Was ist der Menstruationszyklus?
Der Menstruationszyklus ist ein komplexer und vielschichtiger biologischer Prozess im weiblichen Körper, der etwa einen Monat lang andauert. Er wiederholt sich immer wieder, solange eine Frau in der gebärfähigen Phase ihres Lebens ist. Bleibt die Regelblutung über einen Zeitraum von 12 aufeinanderfolgenden Monaten aus, ist eine Frau in der Regel in den Wechseljahren (Menopause) angekommen und nicht mehr fruchtbar oder es liegt etwas vor, dass durch den Gynäkologen überprüft werden sollte. Durchschnittlich ist das um das 50. Lebensjahr herum der Fall. Doch nun zurück zum Menstruationszyklus.
Dein Zyklus reguliert nicht nur den Ablauf deiner monatlichen Regelblutung, sondern bereitet deinen Körper auch auf eine potenzielle Schwangerschaft vor. Er ist also von entscheidender Bedeutung für die Fortpflanzung und wird durch eine präzise Abstimmung von Hormonen gesteuert.
Wie lange dauert der Menstruationszyklus?
Der durchschnittliche Menstruationszyklus dauert etwa 28 Tage. Er beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet am Tag vor der nächsten Menstruation.
Allerdings kann die Zykluslänge von Frau zu Frau variieren. Ein normaler weiblicher Zyklus umfasst zwischen 21 und 35 Tagen. Diese recht große Spanne ist vollkommen normal. Jede Frau hat ihren eigenen Rhythmus, der von verschiedenen Faktoren wie dem Hormonspiegel, dem Lebensstil und genetischer Veranlagung beeinflusst wird.
Welche Aufgabe hat der Menstruationszyklus?
Die Hauptaufgabe des Menstruationszyklus ist es, deinen Körper darauf vorzubereiten, dass ein Baby in dir besser heranwachsen kann. Während deines Zyklus wird die Reifung und Freisetzung einer Eizelle aus den Eierstöcken ermöglicht, die dann bereit ist, von einer Samenzelle befruchtet zu werden.
Gleichzeitig reguliert dein Zyklus die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, um ideale Bedingungen für die Einnistung einer befruchteten Eizelle zu schaffen.
Der Menstruationszyklus ist somit ein Zusammenspiel von hormonellen und körperlichen Veränderungen, die insgesamt deinen gesamten Fortpflanzungsprozess steuern.
Wie läuft der Menstruationszyklus ab?
Dass dein Menstruationszyklus ein faszinierender und präzise abgestimmter Prozess ist, weißt du mittlerweile. Doch wie genau läuft der weibliche Zyklus ab?
Der Menstruationszyklus wird grob in drei Hauptphasen eingeteilt: die Follikelphase, die Ovulationsphase und die Lutealphase.
Follikelphase
Die Follikelphase bildet den Auftakt des Zyklus einer Frau. Sie beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und erstreckt sich über etwa zwei Wochen. Diese Phase ist von zentraler Bedeutung, da sie deinen Körper auf den bevorstehenden Eisprung vorbereitet und eine komplexe Abfolge hormoneller und physischer Veränderungen einleitet:
- Während der Follikelphase erreicht das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) seinen Höhepunkt. Dadurch kommt es zur Reifung mehrerer Eibläschen oder Follikel in deinen Eierstöcken. Jedes dieser Follikel beherbergt eine unreife Eizelle.
- Parallel dazu erfährt dein Östrogenspiegel einen Anstieg, der einen entscheidenden Einfluss auf die Gebärmutterschleimhaut hat. Das vermehrte Östrogen bewirkt eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut und schafft so ideale Bedingungen für eine mögliche Schwangerschaft. Diese Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut ist entscheidend – denn sie schafft den Nährboden für die Einnistung einer befruchteten Eizelle.
Die erhöhte Aktivität von FSH und Östrogen während der Follikelphase ist ein deutliches Zeichen dafür, dass dein Körper sich intensiv auf den Eisprung vorbereitet. Die Follikelphase ist somit nicht nur einfach der Beginn des Menstruationszyklus, sondern auch die Zeit, in der die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass du überhaupt schwanger werden kannst.
Ovulationsphase
Die entscheidende Phase des Menstruationszyklus, in der die Befruchtung der Eizelle erfolgen kann, ist die Ovulationsphase. Sie tritt etwa in der Mitte des Menstruationszyklus auf, ungefähr um den 14. Tag herum. In der Ovulationsphase wird eine reife Eizelle aus einem dominanten Follikel im Eierstock freigesetzt.
In den vorangegangenen Tagen der Follikelphase hat das Follikel-stimulierende Hormon (FSH) mehrere Eibläschen oder Follikel in den Eierstöcken zur Reifung angeregt. Unter dem Einfluss des luteinisierenden Hormons (LH), das in einem sogenannten LH-Anstieg gipfelt, wird nun ein Follikel geöffnet. Dies führt zur Freisetzung einer Eizelle, auch Ovulation oder Eisprung genannt.
Mit deinem Eisprung beginnt die Zeit höchster Fruchtbarkeit im Menstruationszyklus. Die freigesetzte Eizelle wandert durch deinen Eileiter, wo sie auf eine befruchtende Samenzelle treffen kann. Die befruchtete Eizelle wandert dann in deine Gebärmutter und nistet sich ein. Das markiert den Beginn deiner Schwangerschaft.
Wichtig: Die männlichen Spermien können mehrere Tage in deiner Gebärmutter überleben. Deswegen bist du nicht nur am Tag des Eisprungs selbst, sondern auch in den Tagen davor schon fruchtbar. Die Befruchtung der Eizelle kann somit während dieser gesamten fruchtbaren Phase erfolgen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du und dein Partner Sex haben.
Die Ovulationsphase und ihre Rolle für eine Schwangerschaft ist für alle Paare, die eine Schwangerschaft planen, besonders wichtig. Das gezielte Timing von Geschlechtsverkehr während dieser fruchtbaren Phase kann die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis erhöhen.
Lutealphase
Die Lutealphase schließt sich an die Ovulationsphase an. Sie erstreckt sich über etwa zwei Wochen bis zum Einsetzen der nächsten Menstruation (insofern keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat) und bildet den Abschluss des weiblichen Zyklus. Doch was genau passiert in der Lutealphase?
Nach dem Eisprung ist der Follikel leer und wird als Gelbkörper oder Corpus luteum bezeichnet. Der Gelbkörper übernimmt die Verantwortung für die Produktion von Progesteron, einem lebenswichtigen Hormon, das wesentlich dazu beiträgt, deine Gebärmutterschleimhaut weiter auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten: Progesteron fördert die Verdickung und Stabilisierung deiner Gebärmutterschleimhaut und schafft so optimale Bedingungen für eine potenzielle Einnistung einer befruchteten Eizelle.
Der Gelbkörper bleibt in der Lutealphase aktiv, solange eine Schwangerschaft möglich ist. Wenn keine Befruchtung stattfindet, stirbt die Eizelle ab und die Produktion von Progesteron nimmt allmählich ab.
Dadurch wird deinem Körper signalisiert, dass du nicht schwanger bist. Als Reaktion darauf setzt deine Regelblutung ein: Deine Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen und der weibliche Zyklus beginnt von Neuem.
Was passiert, wenn ich schwanger werde?
Wenn deine Eizelle nach dem Eisprung durch deinen Eileiter wandert und dort befruchtet wird, nistet sie sich anschließend in deiner Gebärmutterschleimhaut ein. Dabei vergehen zwischen deinem Eisprung und der Einnistung etwa 7-8 Tage. Sobald sich das befruchtete Ei eingenistet hat, bist du offiziell schwanger. Den medizinischen Beginn deiner Schwangerschaft markiert allerdings der erste Tag deiner letzten Regelblutung.
Das hat einen einfachen Grund: Der genaue Zeitpunkt der Befruchtung kann oft nicht ausgemacht werden. In der medizinischen Schwangerschaftswoche 1 bist du also eigentlich noch gar nicht schwanger, sondern am Beginn der Follikelphase deines Menstruationszyklus.
Wirklich schwanger werden kannst du aber erst etwa zwei Wochen später, in der Ovulationsphase, während die Einnistung der befruchteten Eizelle dann in der Lutealphase stattfindet. Ab der Befruchtung geht die Zellteilung rasant vonstatten und dein Baby wächst mit jeder Sekunde, bis du es eine gefühlte Ewigkeit später endlich in deinen Armen halten kannst.
Ohne Menstruationszyklus kein Leben
Die Hauptaufgabe des Menstruationszyklus ist es, deinen Körper auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle und somit auf eine Schwangerschaft vorzubereiten. Dabei hat jede Phase des weiblichen Zyklus seine eigenen Aufgaben und ist im Gesamtgefüge von entscheidender Bedeutung für die Fortpflanzung.
Wenn du detaillierte Kenntnisse darüber hast, was während des Menstruationszyklus in deinem Körper passiert und wann du deine fruchtbare Zeit hast, stärkt das nicht nur dein Bewusstsein für deinen Körper und die Wahrnehmung deines Körpers, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Denn wenn du weißt, wann dein Eisprung stattfindet, kannst du mit deinem Partner gezielt an der Entstehung eines neuen Erdenbürgers arbeiten.
Wir wünschen dir und deinem Partner viel Erfolg bei der Familienplanung und schon jetzt alles Gute für die spannende Reise der Schwangerschaft!
Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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