Die Geburt eines Kindes ist eine körperliche und emotionale Ausnahmesituation. Da ist es gut, wenn du als werdende Mama jede Menge Unterstützung bekommst – beispielsweise in Form einer Doula, die zusätzlich zu deiner Hebamme während der Schwangerschaft und Geburt für dich da sein kann. Eine Doula dient dir vor allem bei der Geburt als emotionale Unterstützerin und kümmert sich ganz um dein Wohl. Was genau eine Doula ist, wie sie dich unterstützen kann und ob die Doula-Kosten von der Krankenkasse übernommen werden, kannst du unter anderem in diesem Beitrag nachlesen.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was ist eine Doula?
- Welche Aufgaben übernimmt eine Doula?
- Was ist der Unterschied zwischen einer Doula und einer Hebamme
- Antworten auf weitere wichtige Fragen
Was ist eine Doula?
Eine Doula ist eine nicht-medizinische Geburtsbegleiterin, die dich als werdende Mama emotional, informativ und praktisch unterstützen kann. Sie ist sowohl vor, während als auch nach der Geburt für dich da, um dir eine positive Geburtserfahrung zu ermöglichen und dir und deinem Partner / deiner Partnerin in der ersten Zeit mit Baby mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Der Begriff "Doula" stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet wörtlich übersetzt "Dienerin" oder "Dienerin der Frau". Es ist eine lange ursprüngliche Tradition, dass geburtserfahrene Frauen werdende Mütter während der Geburt unterstützen und ihnen beistehen. Der moderne Trend der Doula erreichte Deutschland vor ca. 10 Jahren aus den USA. Dort sind Doulas schon seit langer Zeit sehr beliebt, weil es systembedingt zu wenig Hebammen gibt. In Deutschland gibt es derzeit nur rund 300 Doulas – Tendenz steigend.
Welche Aufgaben übernimmt eine Doula?
Doulas sind Begleiterinnen in der Schwangerschaft, bei der Geburt und auch danach. Sie bieten den Müttern eine ganzheitliche Unterstützung an, jedoch ohne medizinische Hilfe oder Verantwortung. Doch welche Aufgaben kann eine nicht medizinsch ausgebildete Geburtsbegleiterin übernehmen?
Unterstützung einer Doula vor der Geburt
Wenn du dich für eine Doula entscheidest, hast du mit ihr vor der Geburt meist zwei bis drei Treffen. So kann sie dich unterstützen:
- Emotionale Unterstützung: Deine Geburtsbegleitung bietet dir eine kontinuierliche emotionale Unterstützung an und ermutigt dich, über deine Bedenken und Ängste zu sprechen.
- Informationen: Sie stellt dir umfassende Informationen zur Verfügung, klärt Fragen und hilft dir bei der Vorbereitung auf die Geburt.
- Geburtsplanung: Deine Doula unterstützt dich auf Wunsch bei der Erstellung deines Geburtsplans.
Aufgaben der Doula bei der Geburt
Eine Doula ist kein Ersatz für deine Hebamme, sondern kann bei der Geburt deines Babys ergänzend zu deiner Hebamme für dich da sein.
- Kontinuierliche Begleitung: Deine Doula ist im Idealfall von Beginn der Wehen bis zur Geburt an deiner Seite und bietet dir so eine kontinuierliche Unterstützung.
- Schmerzlinderung: Sie zeigt dir Entspannungs- und Atemtechniken, bietet Massagen und andere nicht-medikamentöse Methoden zur Schmerzlinderung an.
- Ermutigung und Stärkung: Deine Doula ermutigt und unterstützt dich während der Wehen, indem sie dich positiv bestärkt.
- Wunscherfüllerin: Sie kann Aufgaben übernehmen, die auch der Mann übernehmen könnte. Sie versorgt dich mit Getränken und essen, massiert deinen Rücken und hält deine Hand.
Aufgaben der Doula nach der Geburt
Meist hast du nach der Geburt noch mindestens ein Treffen mit deiner Doula. Auf Wunsch kannst du natürlich auch weitere Treffen vereinbaren.
- Frühe Bindung: Deine Doula unterstützt dich beim frühen Bindungsaufbau mit deinem Baby.
- Stillunterstützung: Sie hilft dir auf Wunsch auch beim Stillen, zeigt dir gute Stillpositionen und gibt dir hilfreiche Tipps, aber sie ist weder eine Hebamme noch eine ausgebildete Stillberaterin. Bei Problemen solltest du also immer eine ausgebildete Fachperson aufsuchen.
- Nachsorge: Auch nach der Geburt steht deine Geburtshelferin dir weiterhin zur Seite, wenn du Fragen hast und / oder es Probleme gibt. Auch hier geht es um emotionale Hilfe und Begleitung bei der Findung der neuen Rollen in der Familie. Für medizinische Fragen oder Problemen ist eine Doula nicht ausgebildet.
Was ist der Unterschied zwischen Doula und einer Hebamme?
Zwischen einer Doula und einer Hebamme gibt es zahlreiche Unterschiede, die sich vor allem auf die Ausbildung, die medizinische Verantwortung und den Umfang der angebotenen Unterstützung beziehen:
Qualifikation einer Hebamme im Gegensatz zur Doula
Hebammen sind medizinische Fachkräfte und haben eine formale Ausbildung in Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Sie absolvieren ein Hochschulstudium und erhalten eine staatliche Anerkennung als Hebamme.
Für Doulas hingegen ist eine medizinische Ausbildung keine Voraussetzung. Sie nehmen an speziellen Kursen, Workshops und Zertifizierungsprogrammen teil, um als Geburtbegleiterin tätig werden zu können.
Medizinische Verantwortung
Die Hebamme trägt während der gesamten Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge medizinische Verantwortung. Sie führt Untersuchungen durch, überwacht den Gesundheitszustand von Mutter und Kind, unterstützt bei der Geburt und kann medizinische Maßnahmen einleiten, wenn sie erforderlich sind.
Eine Doula hat keine medizinische Verantwortung und darf keine medizinischen Dienstleistungen anbieten.
Umfang der Unterstützung
Hebammen bieten eine umfassende Betreuung und Versorgung während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Diese ist ganzheitlich und geht von der medizinischen Tätigkeit über emotionale Begleitung und Beratung der Familie hinaus.
Doulas konzentrieren sich hauptsächlich auf die emotionale Unterstützung der Mutter. Sie bieten kontinuierliche Begleitung, informieren über Geburtsmöglichkeiten, geben Tipps zur Entspannung und bieten praktische Hilfe an, um eine positive Geburtserfahrung zu fördern. Sie sind eine Art gute Freundin auf Zeit und stehen der Frau als eine weitere Bezugsperson zur Seite.
Weitere wichtige Fragen
Im Folgenden haben wir die am häufigsten gestellten Fragen zur Doula gesammelt.
Doula oder Hebamme?
Eine Doula ist keine Alternative zur Hebamme, da sie nicht medizinisch ausgebildet ist. Sie kann aber, je nach den persönlichen Bedürfnissen der werdenden Mutter, eine – wertvolle – Ergänzung zur Hebamme sein, indem sie sich ganz auf die Bedürfnisse der werdenden Mutter konzentrieren kann, ohne in das Geburtsgeschehen einzugreifen.
Wie sieht die Doula-Ausbildung aus?
Wer Doula werden möchte, muss Kurse, Workshops oder Zertifizierungsprogramme durchlaufen, die speziell für die Ausbildung von Geburtsbegleiterinnen entwickelt wurden. In der Regel muss man für die Ausbildung zur Doula mindestens 25 Jahre alt sein und bereits selbst ein Kind geboren haben. Allerdings gibt es mittlerweile Ausnahmeregelungen. Schließlich sollen auch Männer, die Doula werden möchten, die Möglichkeit dazu bekommen.
Während der Ausbildung lernen Doulas, wie sie werdende Mütter bei der Vorbereitung auf und bei der Geburt selbst unterstützen können. Zudem werden sie geschult, eine vertrauensvolle Beziehung zu den werdenden Müttern aufzubauen und ihre emotionalen Bedürfnisse zu verstehen. Sie lernen Kommunikationstechniken, um die werdende Mutter zu ermutigen, zu unterstützen und zu stärken.
Zudem soll eine Geburtsbegleiterin während der Ausbildung auch praktische Erfahrungen sammeln, indem sie als Beobachter oder Assistentinnen bei Geburten teilnehmen oder als Mentees erfahrener Doulas tätig sind.
Wer trägt die Kosten für eine Doula?
Die Dienste von Doulas sind im Gegensatz zu den Leistungen einer Hebamme keine Kassenleistung, müssen also privat bezahlt werden. In dem üblichen Betreuungsumfang sind zumeist ca. 2-3 Treffen in der Schwangerschaft, die Rufbereitschaft zwei Wochen vor und nach dem errechneten Geburtstermin, die Geburtsbegleitung an sich sowie ca. 1-2 weitere Treffen nach der Geburt enthalten. Weitere Leistungen können nach Wunsch ganz individuell beauftragt werden.
Wie finde ich eine Geburtsbegleiterin?
In Deutschland gibt es noch nicht viele Doulas. Daher ist es ratsam, über Internet-Suchportale wie Doulas in Deutschland e. V., die Gesellschaft für Geburtsvorbereitung sowie Doula-Info nach einer Geburtshelferin zu suchen. Alternativ kannst du deine Hebamme um Hilfe bitten. Sie kann dir sicherlich mit wertvollen Informationen weiterhelfen und dich dabei unterstützen, eine Geburtsbegleiterin zu finden.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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