Werdende Mütter, die in der Schwangerschaft an Scharlach erkranken, haben schnell Angst um ihr Baby. Diese Sorgen sind jedoch meist unbegründet. Wird Scharlach in der Schwangerschaft frühzeitig erkannt und adäquat behandelt, besteht für Mutter und Kind keine Gefahr.
In diesem Beitrag kannst du nachlesen, was du bei Scharlach während der Schwangerschaft beachten musst und wie du dich bei einem Verdacht auf eine Infektion am besten verhältst.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Was ist Scharlach und welche Scharlach Symptome gibt es?
- Ist Scharlach in der Schwangerschaft gefährlich?
- Welche Risiken bestehen für Mutter und Kind, wenn Scharlach nicht behandelt wird?
- FAQ: Scharlach und Schwangerschaft
- So kannst du dich vor Scharlach in der Schwangerschaft schützen
Was ist Scharlach und welche Scharlach Symptome gibt es?
Scharlach ist eine hoch ansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die durch bestimmte Streptokokken-Bakterien, meistens Streptococcus pyogenes, verursacht wird. Sie tritt hauptsächlich bei Kindern auf, allerdings können auch Erwachsene Scharlach bekommen. Die Infektion kann durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten oder Niesen, übertragen werden.
Typische Scharlach Symptome sind:
- Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- Fieber
- Rote, meistens punktförmige Hautausschläge (scharlachroter Hautausschlag)
- Erdbeerzunge (geschwollene, rote Zunge mit weißlichen Flecken)
- Rötung der Wangen (sogenannte Wangenröte)
- Hohes Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen
- Erbrechen und Übelkeit bei Kindern
Ist Scharlach in der Schwangerschaft gefährlich?
Scharlach während der Schwangerschaft ist in der Regel ungefährlich, wenn die Infektion frühzeitig erkannt und angemessen behandelt wird. Obwohl Schwangere aufgrund ihrer hormonellen Veränderungen ein schwächeres Immunsystem haben und daher anfälliger für Infektionen sind, führt eine Scharlachinfektion bei den meisten Schwangeren nicht zu Komplikationen.
Wenn du in der Schwangerschaft Anzeichen von Scharlach bemerkst, suche bitte sofort einen Arzt auf.
Wie wird Scharlach während der Schwangerschaft behandelt?
Bei einer Scharlachinfektion während der Schwangerschaft ist eine frühzeitige und angemessene Behandlung von großer Bedeutung. Da Scharlach durch Bakterien verursacht wird, ist die Gabe eines Antibiotikums, meist Penicillin, unumgänglich. Es ist wichtig, dass du die Einnahme des Antibiotikums genau nach ärztlicher Anweisung durchführst. So kannst du die Infektion sicher bekämpfen und sorgst dafür, dass du und dein Baby den Scharlach in der Schwangerschaft unbeschadet überstehen.
Das Aussitzen von Scharlach ist keine geeignete Option, da die Infektion unbehandelt zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Suche also unbedingt deine Ärztin oder deinen Arzt auf, wenn du Scharlach Symptome hast!
Zusätzlich zur antibiotischen Behandlung solltest du Folgendes beachten, um den Heilungsprozess bei einer Scharlachinfektion in der Schwangerschaft zu unterstützen:
- Gönn dir viel Ruhe.
- Nimm ausreichend Flüssigkeit zu dir.
- Meide den Kontakt mit anderen Personen.
Welche Risiken bestehen für Mutter und Kind, wenn Scharlach nicht behandelt wird?
Wenn Scharlach während der Schwangerschaft nicht behandelt wird, können für Mutter und Kind verschiedene Risiken bestehen. Für das Baby bestehen diese allerdings nur indirekt: Hauptsächlich bestehen bei einer unbehandelten Scharlachinfektion Gefahren für die Mutter, die sich dann natürlich auch auf das Baby auswirken können:
- Wird Scharlach nicht richtig behandelt, kann es zu Mittelohrentzündungen und Entzündungen der Nebenhöhlen kommen.
- Eine unbehandelte Scharlachinfektion in der Schwangerschaft kann zu einer Entzündung der Nieren oder des Herzens führen, wodurch es zu weiteren Komplikationen kommen kann.
- Ebenso kann in schweren Fällen die Entwicklung von rheumatischem Fieber begünstigt werden, wodurch das Herz, Gelenke, die Haut und das Nervensystem angegriffen werden können.
FAQ: Scharlach und Schwangerschaft
Die meisten Fragen rund um das Thema Scharlach und Schwangerschaft sind nun sicherlich beantwortet. Falls bei dir noch Fragen offen sind, wirst du sicherlich in unserer FAQ-Sektion fündig. Hier haben wir für dich nochmal die wichtigsten Fragen gesammelt und beantwortet.
Kann man Scharlach ohne Antibiotika behandeln?
Nein, eine Scharlachinfektion sollte immer mit Antibiotika behandelt werden. Ohne die Behandlung mit einem Antibiotikum kann Scharlach Komplikationen verursachen – unabhängig davon, ob Scharlach in der Schwangerschaft oder zu einem anderen Zeitpunkt auftritt. Die Verwendung von Antibiotika ist wichtig, um die Bakterien zu bekämpfen und die Ausbreitung der Infektion zu stoppen.
Ist Scharlach gefährlich?
Scharlach ist in der Regel nicht gefährlich – auch nicht in der Schwangerschaft. Wird eine Scharlachinfektion allerdings nicht behandelt, kann es durchaus zu schwerwiegenden Komplikationen kommen.
Wie lange ist Scharlach ansteckend?
Scharlach ist in der Regel von Beginn der Infektion bis zu etwa 24 Stunden nach Beginn der antibiotischen Behandlung ansteckend. Wenn die Infektion unbehandelt bleibt, kann die Ansteckungsgefahr länger bestehen bleiben, normalerweise für bis zu zwei bis drei Wochen nach dem Ausbruch des Hautausschlags.
Wie funktioniert die Scharlach Übertragung?
Die Übertragung von Scharlach in der Schwangerschaft erfolgt in der Regel durch Tröpfcheninfektion, also wenn eine infizierte Person hustet, niest oder spricht. Die Bakterien können sich so durch die Luft verbreiten und du kannst dich anstecken, wenn du mit den Tröpfchen in Kontakt kommst oder sie einatmest.
Wie oft kann man Scharlach bekommen?
Es ist möglich, mehrmals im Leben an Scharlach zu erkranken. Eine Scharlachinfektion führt zwar in der Regel zu einer lebenslangen Immunität gegenüber dem spezifischen Stamm der Streptokokken, der die Infektion verursacht hat. Trotzdem ist eine mehrmalige Erkrankung nicht ausgeschlossen, zumal es keine Impfung gegen Scharlach gibt.
So kannst du dich vor Scharlach in der Schwangerschaft schützen
Wenn du schwanger bist, hast du ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Obwohl Scharlach in der Schwangerschaft für dich und dein Baby bei zeitnaher Behandlung in der Regel ungefährlich ist, solltest du kein Risiko eingehen. Vor allem, weil derzeit ein starker Anstieg von Scharlachinfektionen verzeichnet wird. Bis Mitte März sind in Deutschland doppelt so viele Menschen an Scharlach erkrankt wie im gesamten Jahr 2022*.
Am besten kannst du dich vor einer Infektion mit Scharlach während der Schwangerschaft schützen, wenn du den engen Kontakt mit infizierten Personen meidest. Außerdem solltest du auf eine gute Hygiene achten: Wasche dir regelmäßig die Hände und bedecke Nase und Mund beim Husten und Niesen.
*https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/starker-anstieg-von-scharlach-erkrankungen-bei-heranwachsenden/---
Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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