Senkwehen sind Vorwehen, die den Gebärmutterhals auf die bevorstehende Geburt vorbereiten: Sie sorgen dafür, dass der Kopf deines Babys tiefer ins Becken sinkt. In der Regel treten sie etwa vier bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin auf.
In diesem Beitrag erklären wir dir alles Wichtige rund um Senkwehen: von ihrer Funktion und wie du Senkwehen erkennen kannst über die Senkwehen-Symptome bis hin zu ihrer Häufigkeit.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Die Funktion von Senkwehen
- So linderst du die Schmerzen
- Unterschiede zwischen Senkwehen und anderen Wehen
- Häufig gestellte Fragen
Welche Funktion haben Senkwehen und wie fühlen sie sich an?
Die Funktion von Senkwehen besteht darin, den Kopf deines Babys tiefer in dein Becken zu bringen. Dein Gebärmutterhals wird dabei gekürzt und geöffnet, um den Weg für die bevorstehende Geburt zu ebnen.
Aber woran kannst du Senkwehen erkennen? Sie können sich als ein dumpfer Schmerz im Unterbauch und im Rückenbereich oder als ein Druckgefühl in der Beckengegend oder ein Ziehen in der Leistengegend äußern. Einige Frauen berichten, dass sich ihre Senkwehen wie Regelschmerzen anfühlen.
Typische Symptome von Senkwehen können sein:
- Dein Bauch senkt sich.
- Du musst häufiger Wasser lassen.
- Du hast einen verstärkten Ausfluss.
- Du spürst vermehrt Kontraktionen.
Ab wann habe ich Senkwehen?
Normalerweise treten Senkwehen in den letzten Wochen der Schwangerschaft auf. Die meisten Frauen spüren sie etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche, also ca. vier Wochen vor der Geburt. Sie können aber auch schon sechs Wochen vor der Geburt auftreten. Jede Schwangerschaft verläuft anders: Daher kann es sein, dass manche Frauen die Senkwehen etwas eher und andere etwas später erleben.
Wie oft und in welchen Abständen treten Senkwehen auf?
Im Allgemeinen können Senkwehen unregelmäßig auftreten und kommen in unterschiedlichen Abständen. Einige Frauen spüren sie nur wenige Male am Tag oder sogar nur einmal pro Woche, während andere Frauen sie häufiger spüren können. Vor allem, wenn du zum ersten Mal schwanger bist oder einen besonders großen Bauchbewohner hast, kann es sein, dass du häufiger Senkwehen spürst, bis sich dein Bauch gesenkt hat. Manche Frauen spüren es gar nicht und das ist auch nicht schlimm.
Wie lange dauern Senkwehen?
Die Dauer und Intensität von Senkwehen variiert von Frau zu Frau und kann auch während der Schwangerschaft unterschiedlich sein. Im Allgemeinen dauern Senkwehen jedoch normalerweise zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten.
Was lindert die Schmerzen, wenn sich der Bauch senkt?
Wenn deine Senkwehen schmerzhaft sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern:
- Eine bequeme Position kann den Schmerz reduzieren, wie beispielsweise auf der Seite liegen oder auf allen Vieren knien.
- Entspannungsübungen wie tiefe Atmung, progressive Muskelentspannung oder Yoga können helfen, den Schmerz zu reduzieren.
- Eine sanfte Massage im unteren Rückenbereich oder im Beckenbereich kann die Schmerzen lindern.
- Eine Wärmflasche, ein warmes Bad oder eine warme Dusche können helfen, den Schmerz zu lindern.
- Tiefes Ein- und Ausatmen
Denk bitte daran, dass jeder Körper anders auf Schmerzen reagiert. Probiere also ruhig verschiedene Methoden aus. So findest du ganz bestimmt die, die dir am besten hilft. Deine Hebamme kann dir dabei helfen, den für dich richtigen Weg zu finden.
Wie unterscheiden sich Senkwehen von den anderen Wehenarten?
Noch einmal zur Erinnerung: Senkwehen sind unregelmäßige Kontraktionen, die typischerweise im letzten Drittel der Schwangerschaft auftreten. Sie sind Teil der Schwangerschaft und tragen zur Vorbereitung der Geburt bei, indem sie dabei helfen, den Kopf des Babys ins Becken der Mutter zu bewegen, die Gebärmutter auf die Geburt vorzubereiten und den Gebärmutterhals verkürzen. Im Allgemeinen sind Senkwehen schwächer und weniger schmerzhaft als Geburtswehen und treten in unregelmäßigen Abständen auf.
Übungswehen, auch Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt, treten ebenfalls im letzten Drittel der Schwangerschaft auf, aber im Gegensatz zu Senkwehen sind sie regelmäßig und nicht schmerzhaft. Diese Kontraktionen sind normal und helfen dem Körper der Mutter, sich auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Viele Frauen merken diese nicht, aber sie sind auf dem Wehenschreiber häufig als viele kleine Berge hintereinander zu erkennen.
Geburtswehen hingegen sind schmerzhafte und regelmäßige Kontraktionen, die den Geburtsprozess einleiten. Im Gegensatz zu Senk- und Übungswehen werden Geburtswehen stärker und intensiver. Wenn die Wehen in regelmäßigen Abständen kommen und an Intensität zunehmen, ist es oft ein Zeichen dafür, dass die Geburt bald beginnt.
Häufig gestellte Fragen
Sicherlich beschäftigten dich im Zusammenhang mit Senkwehen noch einige Fragen. Die wichtigsten haben wir im Folgenden für dich gesammelt und beantwortet.
Senkwehen – wann ist die Geburt?
Wie lange es von den Senkwehen bis zur Geburt dauert, kann nicht genau gesagt werden. Schließlich sind jede Schwangerschaft und jeder Geburtsverlauf individuell. Obwohl Senkwehen ein Vorzeichen für die bevorstehende Geburt sind, kann es Tage oder Wochen dauern, bis die eigentliche Geburt beginnt.
Senkwehen sind also nicht unbedingt ein Anzeichen dafür, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Sie sind jedoch ein wichtiger Teil des Prozesses, bei dem sich dein Körper auf die bevorstehende Geburt vorbereitet.
Was ist, wenn ich keine Senkwehen habe?
Jeder Körper reagiert anders auf die Schwangerschaft. Daher kann es sein, dass du keine Senkwehen hast oder sie nicht spürst. Es geht einigen Schwangeren so, dass sie die Kontraktionen nicht oder nur sehr schwach spüren.
Manchmal verlaufen Senkwehen also vollkommen symptomlos. Das ist kein Grund zur Sorge.
Wann sollte ich ärztlichen Rat einholen?
Senkwehen gehören zur Schwangerschaft dazu und erfordern normalerweise keine ärztliche Behandlung. Allerdings solltest du dich in ärztliche Behandlung begeben, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte auf dich zutreffen:
- Du hast so starke Schmerzen, dass du nicht mehr normal atmen oder sprechen kannst.
- Du hast vaginale Blutungen.
- Du bemerkst den Austritt von Fruchtwasser.
- Du hast unregelmäßige Kontraktionen, die intensiver werden.
- Starke wellenartig auftretende Rückenschmerzen
- Die Kontraktion dauern länger als eine Stunde an und der Abstand zwischen diesen ist sehr kurz und du bist vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche
Generell gilt: Wenn du dich unsicher fühlst oder dir Sorgen machst, kannst du jederzeit ärztlichen Rat einholen oder mit deiner Hebamme Kontakt aufnehmen. Scheue dich bitte nicht davor, dir Hilfe zu holen, wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Das Bauchgefühl einer Schwangeren oder Mutter sollte immer ernst genommen werden!
Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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