Sicherlich hast du schon gehört, dass Babys im ersten Lebensjahr keinen Honig essen dürfen, und fragst dich nun, ob Honig auch deinem ungeborenen Baby schaden könnte. Doch keine Sorge: Honig ist für Schwangere und dein ungeborenes Baby absolut unbedenklich!
Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die du über den Verzehr von Honig in der Schwangerschaft wissen solltest. Welche das sind und worauf du achten solltest, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.
Dieser Beitrag enthält folgende Abschnitte:
- Darf ich in der Schwangerschaft Honig essen?
- Warum kommt die Sorge überhaupt auf?
- Honig in der Schwangerschaft: ja, aber mit Bedacht
- Was beinhaltet Honig?
- Warum dürfen Babys keinen Honig essen?
- Tipps für den sicheren Konsum
- Honig in der Schwangerschaft in Maßen
Darf ich in der Schwangerschaft Honig essen?
Wie wir eingangs schon verraten haben, ist Honig für Schwangere und dein ungeborenes Baby unbedenklich. Dein Verdauungssystem kann Keime oder Sporen, die im Honig vorkommen können, problemlos abwehren. Außerdem schützt die Plazentaschranke dein ungeborenes Baby vor potenziellen Gefahren.
Warum kommt die Sorge überhaupt auf?
Viele werdende Mamas suchen im Internet nach einer Antwort auf die Frage: Warum kein Honig in der Schwangerschaft? Dabei ist die Frage irreführend, weil du schwanger Honig sorgenfrei essen darfst.
Dass viele werdende Mamas sich fragen, ob sie Honig essen dürfen, hat einen einfachen Grund: Es wird eindringlich davor gewarnt, Babys unter einem Jahr Honig zu geben. Das hat einen ernsten Hintergrund: den sogenannten Säuglingsbotulismus.
Honig kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten, die bei Neugeborenen gefährlich werden können. Die Darmflora von Babys ist noch so unreif, dass sie nicht in der Lage ist, diese Sporen zu bekämpfen. Sie können dann das Nervengift Botulinumtoxin produzieren, was wiederum zu Muskelschwäche, Schlucklähmungen und anderen lebensbedrohlichen Symptomen führen kann.
Diese Gefahr besteht jedoch ausschließlich für Babys nach der Geburt, nicht für ungeborene Kinder oder Erwachsene. Weil dein Verdauungssystem die Sporen problemlos abwehren kann, können sie auch deinem Baby im Bauch keinen Schaden zufügen.
Wichtig: Die Plazentaschranke kann nicht alle Schadstoffe vollständig blockieren. Deswegen solltest du in der Schwangerschaft beispielsweise auf Alkohol und Nikotin verzichtest.
Honig in der Schwangerschaft: ja, aber mit Bedacht
Honig ist ein Naturprodukt mit vielen positiven Eigenschaften:
- Er enthält Enzyme, Antioxidantien und antibakterielle Stoffe. Kein Wunder, dass er ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen ist.
- Honig eignet sich hervorragend zum Süßen von Speisen wie Müsli, Haferflocken oder selbstgemachten Energieriegeln.
- Viele Menschen schätzen Honig, besonders Manuka-Honig, für seine entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften. Wenn du kleine Wunden hast, kannst du Manuka-Honig in der Schwangerschaft nutzen, um die Wundheilung zu beschleunigen.
Trotz seiner Vorteile solltest du Honig in der Schwangerschaft (und generell) nur in Maßen genießen: Honig besteht zu etwa 80 % aus Zucker und kann deinen Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen. Ein übermäßiger Konsum von Zucker ist nie gesund, während der Schwangerschaft kann er aber das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes erhöhen und langfristige Auswirkungen auf deine Gesundheit sowie die deines Babys haben.
Wenn du bereits ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes hast oder schon betroffen bist, solltest du den Konsum von Honig während deiner Schwangerschaft mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen.
Was beinhaltet Honig?
Honig enthält viele wichtige Nährstoffe und ist weit mehr als nur ein Süßungsmittel:
- Die im Honig enthaltenen Enzyme unterstützen die Verdauung.
- Honig ist reich an Antioxidantien, die dabei helfen, freie Radikale zu bekämpfen.
- Seine antibakteriellen Eigenschaften machen ihn zum wirksamen Helfer bei der Wundheilung und Hautpflege.
- Honig liefert kleine Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin C und Kalium.
Enthält Honig Listerien?
Honig kann in kleinen Mengen Listerien enthalten, die zwar für Schwangere ein potenzielles Risiko bergen, allerdings ist die Konzentration an Listerien im Honig sehr gering und der hohe Zuckergehalt im Honig hemmt deren Wachstum, was Honig für Schwangere zu einem erlaubten Lebensmittel macht.
Warum dürfen Babys keinen Honig essen?
Wenn dein Baby auf der Welt ist, darfst du weiterhin Honig essen und kannst dein Baby auch bedenkenlos stillen. Dein Baby wiederum darf auf keinen Fall selbst Honig zu sich nehmen. Erst wenn dein Baby ein Jahr alt wird, kannst du es Honig probieren lassen. Vorher ist die Gefahr zu groß, einen Säuglingsbotulismus auszulösen.
Auch vermeintlich harmlose Anwendungen wie das Bestreichen von Schnullern oder das Einreiben deiner Brustwarzen mit Honig sind tabu: Dein Baby sollte grundsätzlich in seinem ersten Lebensjahr nicht mit Honig in Berührung kommen.
Wichtig: Dein Baby darf keinen rohen Honig und keinen Honig in verarbeiteten Lebensmitteln essen!
Tipps für den sicheren Konsum von Honig in der Schwangerschaft
Damit du Honig in der Schwangerschaft sicher genießen kannst, empfehlen wir dir, folgende Tipps zu beachten:
- Wähle hochwertige Produkte. Greife bevorzugt zu regionalem Honig mit Gütesiegeln, da dieser frei von schädlichen Zusatzstoffen ist.
- Genieße Honig nur in Maßen. Wie viel Honig am Tag ist ok? Du solltest nicht mehr als 1-2 Teelöffel Honig pro Tag konsumieren.
- Behalte deinen Zuckerkonsum im Blick. Wenn du an Schwangerschaftsdiabetes leidest oder ein Risiko dafür hast, solltest du deinen Zuckerkonsum überwachen und den Verzehr von Honig gegebenenfalls einschränken.
Honig in der Schwangerschaft in Maßen genießen
Honig ist ein vielseitiges und wertvolles Naturprodukt, das dir während der Schwangerschaft viele Vorteile bieten kann. Ob als Hausmittel bei Erkältungen, zum Süßen von Müsli, Haferflocken oder Smoothies oder sogar als Unterstützung bei der Wundheilung: In der Schwangerschaft ist Honig vielseitig einsetzbar. Wichtig ist jedoch, dass du Honig bewusst und in Maßen genießt, da er viel Zucker enthält und deinen Blutzuckerspiegel beeinflussen kann.
Trotz kursierender Gerüchte ist Honig für dich als werdende Mama absolut sicher und gehört nicht zu den Lebensmitteln, die du in der Schwangerschaft nicht essen darfst. Wenn du in der Schwangerschaft also Lust auf einen Tee oder ein Brötchen mit Honig hast, lass es dir schmecken!
Ausgewählte Quellen:
https://mobil.bfr.bund.de/cm/350/start_ins_leben.pdf
https://www.bfr.bund.de/cm/343/selten-aber-vermeidbar-fragen-und-antworten-zum-botulismus.pdf
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Dieser Beitrag entstand mit der
fachlichen Beratung von Swantje Outzen.
zusätzlich ausgebildete Still- und Laktationsberaterin
und ausgebildete Trageberaterin. Sie wohnt mit ihrer
Familie in Hamburg und arbeitet aktuell
als freiberufliche Hebamme.
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Immer an eurer Seite, Mamas!
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