Die Welt ist eine andere, seit das Coronavirus (COVID-19) sich ausgebreitet hat. Die Pandemie hat unseren Alltag durcheinandergebracht: Millionen Menschen sind nur noch mit ihrer Familie in direktem Kontakt, halten sich überwiegend in ihren vier Wänden auf und arbeiten im Homeoffice. Mittlerweile wissen wir alle, was zu tun ist, um gesund zu bleiben und die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern: zum Beispiel Händewaschen und Distanz halten zu anderen Menschen. Doch was ist mit unserer Seele?
Veränderungen sind oft schwer zu verarbeiten – und einige schwerer als andere: So ist es in Zeiten wie diesen immens wichtig, dass du dich auch um deine psychische Gesundheit kümmerst. Denn es gibt derzeit viele Situationen, die uns seelisch belasten können:
- Denkst du beispielsweise oft über deine persönliche Zukunft nach?
- Hast du Ängste und Sorgen, wie alles weitergeht?
- Fühlst du dich isoliert, weil du derzeit Verwandte, Freunde, Nachbarn oder Kollegen nicht treffen kannst?
- Oder bist du vielleicht schwanger oder hast kleine Kinder und bist dadurch zusätzlich gestresst?
Fakt ist: All diese Gefühle sind normal und es ist auch normal, sich in solchen Zeiten Sorgen zu machen. Zusätzlich geben wir dir einige Tipps, mit denen du in dieser unsicheren Zeit weiterhin psychisch stabil bleiben und deine mentale Gesundheit unterstützen kannst.
Konzentriere dich auf das, was du jetzt konkret tun kannst. Das wird dir in unsicheren Zeiten das Gefühl geben, dein Leben weiterhin im Griff zu haben:
- Informiere dich, wie du dich und deine Familie vor einer Infektion schützen kannst.
- Gib deinem Alltag eine Struktur.
- Plane deine nächsten Mahlzeiten.
- Erstelle Einkaufslisten.
- Halte deinen Haushalt in Schuss.
- Beschäftige deine Kinder mit Denksportaufgaben und Aktivitäten.
Fokussiere dich auf dein Leben und nicht so sehr auf die Medien. Die Informationsflut kann dich einerseits überfordern und andererseits können sich angesichts der Fülle von Informationen auch Gerüchte oder Spekulationen unter die Fakten mischen:
- Entziehe dich der täglichen Nachrichtenflut.
- Check nicht ständig deine Social-Media-Kanäle.
- Schalte Push-Benachrichtigungen aus.
- Entscheide dich für eine vertrauenswürdige Nachrichtenquelle.
- Checke diese seriöse Quelle ein- bis zweimal am Tag.
- Vertraue darauf, dass du über diese seriöse Quelle mit allen dringenden Nachrichten versorgt wirst.
Haltet zusammen und bleib mit deinen Freunden, Nachbarn und deiner Familie in regelmäßigem Kontakt. Sowohl E-Mail, Telefon oder Video-Chat eignen sich perfekt, um mal wieder von ihnen zu lesen, die Gesichter deiner Lieben zu sehen oder vertraute Stimmen zu hören. Und selbst mit deinen Nachbarn kannst du dich weiterhin unterhalten – in diesen Zeiten eben einfach nur über den Flur oder über die Straße hinweg. Vielleicht entdeckst du ja sogar das Briefeschreiben neu?
Kümmere dich um dich selbst, vor allem wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst, in diesen Zeiten genauso viel schaffen zu müssen wie in deinem gewöhnlichen Alltag: nämlich möglichst acht Stunden am Tag zu arbeiten, außerdem den Haushalt perfekt zu führen, dich um die Kinder zu kümmern und diese zum Lernen zu animieren. Erlaube dir, dich auch um dich selbst zu kümmern:
- Sorge dafür, dass du ausreichend schläfst.
- Ernähre dich gesund.
- Treibe Sport. Bewege dich regelmäßig, egal ob während eines Spaziergangs um den Block oder auf einer Tanzparty alleine oder mit deiner Familie im Wohnzimmer.
- Gehe mindestens einmal am Tag raus, das tut deinem Vitamin-D-Haushalt gut.
- Sorge für regelmäßige Entspannungszeiten und alles, was du dafür brauchst – ganz gleich, ob das ein bestimmtes Buch, eine Fernsehshow oder ein Hobby ist.
Kümmere dich auch um andere. Denke auch an diejenigen in deinem Umfeld, die vielleicht Hilfe brauchen – wie zum Beispiel ältere Menschen oder solche, die keinen Internetanschluss haben. Ruf mal durch und erkundige dich, ob du aus der Ferne helfen kannst. Dich für die Gemeinschaft einzusetzen, kann auch dazu führen, dass du dich selbst besser fühlst.
Stell dich auf deine Kinder ein. Kinder sehen, hören und verstehen oft viel mehr als wir realisieren. Sicherlich hängt es von ihrem Alter und ihrer Persönlichkeit ab, wie sie ihre Gefühle äußern.
- Ermutige deine Kinder immer wieder dazu, ihre Gefühle wie Traurigkeit, Verwirrung oder Ängste auszusprechen.
- Sprich ruhig, ehrlich und in einer für sie verständlichen Weise über COVID-19.
- Tröste deine Kinder, indem ihr – in Zeiten von geschlossenen Kitas und Schulen – vertraute Familientraditionen wie gemeinsame Mahlzeiten zelebriert oder neue Routinen schafft.
Nimm professionelle Hilfe in Anspruch, wenn deine Sorgen und dein Stress andauern. Besonders wachsam solltest du sein, wenn du schon früher unter Depressionen, Angstzuständen oder anderen psychischen Problemen gelitten hast.
- Vielleicht bietet deine Therapeutin/dein Therapeut eine Videosprechstunde oder eine Behandlung im Rahmen einer Telemedizin-Plattform an?
- Zudem findest du in der Apotheke Hilfe. Die Apotheken bleiben geöffnet. Rezepte für Arzneimittel, die du für deine psychische Gesundheit oder andere Erkrankungen benötigst, kannst du dort jederzeit einlösen.
Sei nett zu dir. Niemand ist perfekt!
- Setz dich nicht unter Druck.
- Sei dir gewiss, dass du es so gut machst, wie du es in einer schwierigen Situation wie dieser eben kannst.
- Konzentriere dich auf deine nächsten Schritte.
- Vertraue darauf, dass es eine Situation ist, die vorübergeht.
- Mach dir klar, dass es völlig in Ordnung ist, in dieser Zeit Ängste zu haben, und dass es viele Hilfsangebote gibt.
Passe in den kommenden Wochen und Monate auf dich auf, körperlich wie seelisch. Und sei dir gewiss: Wir haben alles, was wir brauchen, um diese schwere Zeit gemeinsam zu überstehen – als Mütter, als Familien und als Gemeinschaft.
Alle Inhalte auf der Website www.lansinoh.de, einschließlich Texte, Bilder, Audio oder andere Formate, werden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt. Der Inhalt ist kein Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Hast du Fragen zu einer Krankheit, wende dich bitte an deine Ärztin/deinen Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister.