Babys erstes Bad ist aufregend – für das Kind, aber auch für die Eltern! Doch ab wann sollte man mit dem Baden bei Babys beginnen? Und worauf ist neben Wassertemperatur und Badedauer bei der Babypflege zu achten?
Wann das erste Babybad stattfinden darf, bestimmt folgende Faustregel: Unmittelbar nach der Geburt sollte ein Baby nicht gebadet werden. Erst wenn der Nabelschnurrest abgefallen und der Nabel gut verheilt ist, ist das Bad für die Kleinen zu empfehlen. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie am besten Ihre Hebamme oder den Kinderarzt um Rat. Vorher kann das Baby mit einem nassen Waschlappen liebevoll gewaschen werden, besonders der Intimbereich des Babys sollte bei jedem Windelwechsel mit Wasser (und evtl. Pflegeöl) gereinigt werden. Die ersten sechs bis acht Wochen reicht das Baden in klarem Wasser, danach kann bei Belieben ein sanftes Schaumbad oder ein paar Tropfen rückfettendes Babypflege-Öl dazu gegeben werden.
Wie oft sollte man Babys baden? Und wann?
Ab ca. 6-8 Wochen können Sie Ihr Baby ein- bis zweimal die Woche baden. Je nach Verschmutzungsgrad (gerade bei etwas älteren Babys) kann das Baden schonender sein als der nasse Waschlappen. Mehr Spaß macht es den kleinen Wasserraten außerdem.
Ob Sie Ihr Baby lieber morgens oder lieber abends baden, bleibt Ihnen überlassen – so wie es besser passt. Wählen Sie eine Tageszeit, zu der Sie die wenigstens Störungen erwarten. Viele Eltern baden ihr Baby gern abends, weil es danach meist sehr müde ist. Egal wann: Sobald Sie sich für eine Zeit entschieden haben, bleiben Sie dabei. Babys mögen Rituale. Nur mit vollem Bauch sollten Babys grundsätzlich nicht gebadet werden.
Keine Angst übrigens – die meisten Babys sind schnell sehr begeistert vom Baden!
Die Vorbereitungen: Das Baby richtig baden
Bevor es losgeht, hier ein paar einfache Tipps, damit das Baden ein positives Abenteuer für alle wird.
#1 Babybadewanne, Eimer oder großes Bad?
Das allererste Bad kann im Waschbecken stattfinden. Es hat eine angenehme Höhe für Sie, da Sie Ihr Baby die ganze Zeit mit einem Arm halten werden. Auch die Babybadewanne auf einem Bügelbrett oder auf einer (Bad-)Kommode funktioniert super. Wenn Sie locker vor der großen Badewanne knien können (am besten mit einer Unterlage), können Sie die Babybadewanne auch in die große stellen – besonders, wenn ältere Babys planschen, kann das sinnvoll sein!
Wenn Sie sich für einen Eimer entscheiden: Bitte nehmen Sie hier keinen handelsüblichen Haushaltseimer – sie sind nicht stabil genug. Richtige Baby-Badeeimer sorgen für sicheren Stand.
Später, wenn das Baby ans Baden gewöhnt und auch schon ein wenig älter ist, kann ein Elternteil mit dem Nachwuchs auch zusammen in die große Wanne steigen. Auch kleine Bademuffel, die sich so gar nicht ans Baden gewöhnen mögen, finden manchmal erst zusammen mit einem Elternteil in der großen Wanne Spaß daran! (Und bis sich das Baby wohl fühlt, können Sie es auch regelmäßig mit einem Waschlappen säubern.)
#2 Was brauchen wir zum Baby-Baden?
Bereit liegen sollten ein Waschlappen und ein Badethermometer, mit dem Sie die Temperatur überprüfen können. Badespielzeug sowie Waschlotion & Shampoo sind nicht notwendig für das erste Bad, aber ab ca. 6-8 Wochen gute Begleiter.
Für hinterher können Sie eine sanfte Baby-Lotion verwenden, ein kuscheliges (auf der Heizung vorgewärmtes) Handtuch, eine neue Windel und saubere Kleidung und vielleicht eine Wärmelampe auf der Wickelkommode.
#3 Die richtige Badetemperatur
Das Bad sollte angenehm warm sein, nicht unter 22° Celsius – drehen Sie also rechtzeitig die Heizung im Bad auf. Das Wasser selbst hat idealerweise eine Wassertemperatur zwischen 37° und 38°C, darin kann Ihr Kind nicht auskühlen oder überhitzen. Lustige Badethermometer helfen, die Temperatur zu überwachen.
Halten Sie Fenster und Türen während des Badens möglichst geschlossen, um Zugluft und Auskühlung zu vermeiden. Sie können den Raum hinterher lüften.
#4 Vor dem Baden säubern
Achten Sie darauf, dass der Windelbereich des Babys vor dem Bad gereinigt ist; auf dem Wickeltisch geht das leichter als in der Badewanne. Auch das Gesicht des Babys können Sie vorher mit einem nassen Lappen säubern, viele Babys mögen kein Badewasser im Gesicht.
Endlich plantschen!
Wenn alles vorbereitet ist, kann es mit dem Baby- Baden losgehen. Noch ein Tipp am Anfang:
Führen Sie alle Bewegungen ruhig, bestimmt und sanft aus. Bleiben Sie selbst ruhig und genießen Sie den engen Körperkontakt zu Ihrem Kind, diese Zeit zu zweit bzw. zu dritt. Baden ist zwar zum Waschen da, gleichzeitig aber eine schöne Möglichkeit zum Berühren, Kuscheln, Bindung stärken – für Mama, aber auch Papa!
So halten Sie ihr Baby beim Baden richtig
Legen Sie einen Arm unter Kopf und Schulter/oberen Rücken Ihres Kindes, die andere Hand hält den Po. Senken Sie Ihr Baby vorsichtig ins Wasser, Füße zuerst. Bei den ersten Malen oder wenn Ihr Baby ein kleiner Bademuffel ist, können Sie Ihr Kind anlächeln und sanft mit ihm reden oder etwas singen – alles, was zur Entspannung und Beruhigung von Ihnen beiden beiträgt! Manche Kinder wollen sehen, was auf Sie „zukommt“ und baden lieber in Bauchlage. Achten Sie darauf, dass das Köpfchen des Kindes über Wasser bleibt.
Viele Babys sind bei den ersten Bädern ganz still und nehmen hochkonzentriert auf, was um sie herum passiert. Achten Sie einfach immer auf Ihr Kind während des Badens – so merken Sie schnell, wenn Staunen in Angst oder Unruhe umschlägt. Je älter und mit dem Baden vertrauter die Kinder werden, umso stärker fangen sie bald an zu strampeln, zu planschen oder mit einem Becher zu spielen.
Waschen Sie sanft, aber gründlich Babys Körper, achten Sie hierbei besonders auf alle Hautfalten – hinter den Ohren, in den Arm- und Leistenbeugen, am Hals … hier versteckt sich gern noch ein wenig Schmutz. Den Genitalbereich zum Schluss säubern.
Grundlegend gilt: Egal, worin Sie Ihr Kind baden, und egal, wie alt Ihr Baby ist: Lassen Sie es niemals unbeaufsichtigt, auch nicht, um nur schnell das Handtuch aus dem anderen Zimmer zu holen. (Nehmen Sie das Baby in diesem Fall stattdessen aus der Badewanne heraus und tragen Sie es zügig zum Handtuch.) Gerade bei den ersten Malen, wenn Sie noch ungeübter sind, ist es sinnvoll, dass einer der Partner das Kind badet, während der andere mit dem Handtuch bereit steht. Später kann das auch allein wunderbar klappen.
In den ersten zwei Monaten dauert das Babybad nur 5-10 Minuten, sonst könnte das Baby auskühlen. Viele Eltern wenden danach die Faustregel „5 Minuten länger pro Lebensmonat“ an. Achten Sie einfach darauf, wie wohl sich Ihr Kind fühlt. Spätestens, wenn das Wasser zu kalt wird, ist das Baden jedoch beendet.
Nach dem Baden: Abtrocknen
Achten Sie beim Herausheben Ihres Babys darauf, wieder Kopf und Nacken abzustützen. Die andere Hand hält den Po. Umfassen Sie dabei jeweils mit zwei Fingern einen Arm und Oberschenkel, nasse Babys können nämlich ganz schön glitschig sein!
Das Abtrocknen ist eher ein Trockentupfen – kräftig „rubbeln“ gefällt weder Ihrem Baby noch der zarten Babyhaut. Nutzen Sie ein großes Badetuch, in das Sie Ihr Kind komplett einwickeln können; hier gibt es tolle Modelle schon mit Kapuze, die auch den Kopf des Kindes komplett bedecken. Darin eingewickelt, können Sie Ihr Kind trocken tupfen oder „trocken kuscheln“, indem Sie das Handtuch sanft auf die Haut drücken.
Wie beim Waschen auch beim Abtrocknen auf die Hautfalten achten – zwischen den Röllchen an Armen und Beinen, die Achselhöhlen, hinter den Ohren, zwischen Fingern & Zehen usw.
Eine Alternative kann für manche Babys auch ein Haartrockner sein – probieren Sie vorsichtig aus, ob Ihrem Baby das Geräusch keine Angst macht. Stellen Sie zudem sicher, dass der Haartrockner sich in der Temperatur regulieren lässt, damit es nicht zu heiß oder kalt wird. Vorsicht aber, wenn das Baby Wasser lassen muss, während Sie es trocken föhnen …
Nach dem Abtrocknen können Sie das Baby mit einer milden Baby-Lotion oder einem Pflegeöl eincremen und dann anziehen. Mehr Informationen zum Eincremen finden Sie hier.
Ausruhen nach dem Bad
Baden ist aufregend! Die meisten Babys sind nach dem Baden besonders hungrig und müde. Stillen (oder Abendessen) direkt im Anschluss nach dem Trockenkuscheln ist daher eine gute Idee – vielleicht können der Partner oder die größeren Geschwister das Abendessen für alle bereits vorbereiten?
Als wöchentliches Ritual kann das Babybad übrigens einer schönen Zeit als Partner zu zweit vorangehen, da viele Babys danach sehr ruhig (und schnell) einschlafen – das kommt natürlich aber auf das individuelle Baby an!