Sponsoring Priestley Doktoranden-Stipendium

Das an der Universität Leeds ansässige „Priestley International Centre for Climate“ bündelt weltweit führendes Fachwissen. Das Zentrum betreibt Forschungen, die solide und zeitnahe Lösungen untermauert und den Klimawandel und seine Auswirkungen auf Gesellschaft und Ökosysteme bekämpft. Wir sponsern ein dreijähriges Doktorandenstipendium, das im Oktober 2020 beginnt. Die Doktorarbeit befasst sich mit den Vorteilen, die eine kohlenstoffarmen Wirtschaft mit sich bringt – verbesserte Luftqualität und geringere globale Erwärmung".

Worum geht es in der Doktorarbeit genau?

Das Problem

Jedes Jahr sterben weltweit etwa sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung. Rund 90 % der Weltbevölkerung atmet Luft ein, die stark verschmutzt ist. Im Oktober 2019 erklärte der Leiter des National Health Service (NHS) des Vereinigten Königreichs die Luftverschmutzung zum Gesundheitsnotstand.

Ein Großteil dieser Luftverschmutzung resultiert zum einen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe in industriellen und privaten Haushaltsprozessen, zum anderen aus der Nutzung von Benzin- und Dieselfahrzeugen. Diese Emissionen fossiler Brennstoffe sind eine direkte Ursache für den Klimawandel, auch wenn die beiden Themen in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch nicht miteinander verknüpft werden.

Die Bemühungen für eine kohlenstoffarme Wirtschaft werden sich in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Bereiche durch eine erhebliche Verringerung der Emissionen widerspiegeln. Damit werden nicht nur die Probleme des Klimawandels angegangen, sondern auch die Luftqualität verbessert und ein beträchtlicher Nutzen für die menschliche Gesundheit erzielt.

Der Nachweis dieser Co-Benefits kann als überzeugendes Argument für die Bedeutung der Emissionsreduktion genutzt werden – und dazu beitragen, die öffentliche Wahrnehmung auf den unmittelbaren Nutzen dieser Schritte zu lenken.

Das Projekt ist eng verbunden mit dem UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 13 „Nachhaltige Entwicklung“ (Sustainable Development Goal): Verbesserung der Bildung, des Bewusstseins und der menschlichen sowie institutionellen Fähigkeiten zur Abschwächung des Klimawandels und seiner Auswirkungen, sowie zur Anpassung an und zur Frühwarnung vor dem Klimawandel.

Der Ansatz des Priestley Centres

Bei jüngsten Forschungsarbeiten des „Institute for Climate and Atmospheric Science“ (Institut für Klima- und Atmosphärenwissenschaften) hat man begonnen, die Veränderungen der Sterberate im Zusammenhang mit der Belastung durch Luftverschmutzung zu untersuchen. Dabei hat man betrachtet, wie sich diese Sterberate unter verschiedenen Szenarien verändert. Forscher des Priestley Centres arbeiten dafür auch mit Experten für Atemwegserkrankungen der Lehrkrankenhäuser von Leeds zusammen. Sie verwenden deren aktuellste Sterblichkeitsindizes, um die gesundheitlichen Auswirkungen dieser sich verändernden Szenarien zu untersuchen.

Das Projekt wird modernste Chemie- und Klimamodelle anwenden. Damit sollen die Auswirkungen der Bemühungen hin zu Net-Zero-Emissionen untersucht werden. Außerdem soll herausgefunden werden, wie diese zu einer gleichzeitigen Reduktion giftiger Luftschadstoffe führen, denen die Mehrheit der Weltbevölkerung ausgesetzt ist.

Ausblick

Mit dem Nachweis eines direkten Nutzens für die menschliche Gesundheit durch die Reduzierung von Schadstoffen, wird auch der Nutzen der Emissionsminderungen verstärkt und ein Wandel in der Wahrnehmung der breiten Öffentlichkeit herbeigeführt.

„Ich freue mich darauf, mit dieser wichtigen Forschung zu beginnen und herauszufinden, wie noch deutlicher gezeigt werden kann, dass die Einführung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft nicht nur die globale Erwärmung reduziert, sondern auch unsere Gesundheit verbessert werden kann. Dies ist eine großartige Gelegenheit, einen bedeutenden Beitrag auf diesem Gebiet zu leisten. Einer, der helfen wird, die Kluft zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den politischen Entscheidungsträgern zu überbrücken."

Connor Clayton, promovierter Wissenschaftler am Priestley International Centre for Climate